Dax: Bringt „Woche der Makrodaten“ neue Impulse für den Markt? ++ Knaus Tabbert: Neues Ziel – 20 Prozent Wachstum jährlich ++ Übernahme in Medizintechnik: Baxter will Hill-Rom für 10 Milliarden Dollar

onvista · Uhr

Der Dax hat am Montag zum Handelsauftakt keine klare Richtung gezeigt. Der Leitindex stagnierte im frühen Handel auf seinem Niveau vom Freitag, gegen Ende der ersten Handelsstunde stand er knapp mit 0,06 Prozent im Plus bei 15.861,25 Punkten. Er kann damit der Rekordrally einiger US-Indizes nicht folgen: Die über 16 000 Punkten liegende Dax-Bestmarke ist noch gut 170 Punkte entfernt.

Anleger warten nach der letztlich wenig veränderten Vorwoche beim Dax auf neue Impulse, die vielleicht von Konjunkturdaten kommen könnten. Die Marktstrategen der Credit Suisse erwarten eine „Woche der Makrodaten“, zu Wochenbeginn mit erwarteten deutschen Verbraucherpreisdaten und am Freitag dann mit dem US-Arbeitsmarktbericht – Zahlen, die für die Notenbanken von Bedeutung sind. Fed-Präsident Jerome Powell hatte am vergangenen Freitag in seiner Rede auf der Notenbankkonferenz von Jackson Hole keine Sorgen vor einer schnelleren Straffung geschürt.

„Weiterhin beherrscht das Mantra der vorübergehenden Effekte die Äußerungen der Geldpolitiker“, kommentierte die Helaba am Morgen die Haltung der US-Notenbank Fed zur derzeit hohen Inflation. „Unter dem Strich deutet vieles darauf hin, dass die Fed im September Beschlüsse zur Rückführung der Anleihekäufe fassen wird“, fuhren sie fort. Der Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik werde aber behutsam über die Bühne gehen – und dies ist generell nach dem Gusto der Anleger.

In der zweiten deutschen Börsenreihe war das Plus am Montagmorgen beim MDax etwas klarer, dieser stieg um 0,25 Prozent auf 36 217,19 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte 0,19 Prozent auf 4198,98 Zähler zu.

Flatexdegiro kündigt Aktiensplit an

Auf Unternehmensseite war die Nachrichtenlage relativ ruhig. Die Aktien von Flatexdegiro stiegen um 1,8 Prozent, nachdem der Online-Broker für Donnerstag die geplante Aufsplittung seiner Aktien im Verhältnis 1:4 ankündigte. Das Unternehmen will seine Anteile damit besser handelbar machen. Eine Rally während der Corona-Pandemie hatte die Papiere Ende Juni bei 118,80 Euro auf ein Rekordhoch getrieben. Auf diesem Niveau war es dann zuletzt zu Gewinnmitnahmen gekommen.

Encavis durch Hybrid-Wandelanleihen belastet

Die Aktien von Encavis dagegen begaben sich mit 3,7 Prozent auf Talfahrt. Belastend wirkte bei dem Solar- und Windparkbetreiber die Ausgabe neuer Anteile in einem bereits genehmigten Rahmen, mit denen zwei Hybrid-Wandelanleihen vorzeitig pflichtgewandelt werden sollen. Durch den Schritt verteilt sich der erzielte Gewinn künftig auf eine höhere Aktienanzahl.

Knaus Tabbert fällt positiv auf

Abseits der großen Indizes aus der Dax-Familie waren am Montag die Aktien von Knaus Tabbert positiv auffällig mit einem Satz nach oben um 6 Prozent. Der Wohnmobilhersteller kündigte Investitionen in sein Wachstum an – ein Plan, der bei Anlegern gut ankam. Der Konzern will jährlich um 20 Prozent wachsen und 2025 dann einen Umsatz von etwa zwei Milliarden Euro schreiben.

Übernahme in Medizintechnik: Baxter will Hill-Rom für 10 Milliarden Dollar

In den Vereinigten Staaten bahnt sich eine weitere Milliardenübernahme in der Medizintechnikbranche an. Der Pharma- und Medizintechnikkonzern Baxter lässt beim Hersteller von Krankenbetten, OP-Tischen und Anbieter von Patientenüberwachungssystemen Hill-Rom nicht locker. Baxter wolle die Offerte auf zehn Milliarden Dollar (8,5 Mrd Euro) erhöhen, nachdem im Juli ein etwas niedrigeres Gebot abgelehnt worden war, berichtete das „Wall Street Journal“ (WSJ) am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die neue Offerte könnte sich dabei auf 150 Dollar je Aktie belaufen. Im Juli hatte Baxter dem Bericht zufolge noch 144 Dollar geboten und war damit bei Hill-Rom abgeblitzt.

Mit dem neuen Gebot könnte Baxter Erfolg haben und eine Vereinbarung könnte noch im Laufe dieser Woche unterzeichnet werden. Die Gespräche könnten aber auch jederzeit noch scheitern, hieß es in dem „WSJ“-Bericht. Die Anteile von Hill-Rom hatten im Juli nach Berichten über das Interesse von Baxter deutlich zugelegt und halten sich seither auf hohem Niveau. Zuletzt kosteten sie knapp 133 Dollar und damit rund 40 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das Unternehmen kommt damit auf einen Börsenwert von 8,7 Milliarden Dollar. Baxter wird derzeit mit knapp 37 Milliarden Dollar bewertet. Baxter wollte nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg den „WSJ“-Bericht nicht kommentieren. Bei Hill-Rom sei vorerst niemand zu erreichen gewesen.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: gopixa / Shutterstock.com

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