Dax hält sich mühsam über Wasser, US-Märkte straucheln – Experte: Handelsstreit zwischen China und USA ist langfristig unlösbar

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Erholungsversuch des Dax ist am Dienstag von weiteren US-Zollandrohungen ausgebremst worden. Der Index rutschte wieder unter die Marke von 13000 Punkten. Die morgendlichen Gewinne bröckelten fast vollständig ab, nachdem US-Präsident Donald Trump Pläne für neue Strafzölle auf französische Produkte nochmals offiziell bestätigte und Frankreich daraufhin mit europäischen Vergeltungsmaßnahmen drohte. Zudem deutete Trump vor Journalisten die Möglichkeit einer Verzögerung des geplanten Handelsabkommens mit China bis ins kommende Jahr hinein an.

Lesen Sie hier: Trump: Sehe keine Deadline für Deal

Am Nachmittag hielt sich der Dax mit 0,12 Prozent auf 12979,93 Punkte im Plus. Der MDax  für mittelgroße Werte gab um 0,42 Prozent auf 26916,60 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 verlor 0,39 Prozent.

Am Montag hatte der deutsche Leitindex bereits unter 13 000 Punkten geschlossen, da Trump die Reaktivierung von Zöllen auf Stahl und Aluminium aus Argentinien und Brasilien angekündigt hatte. Nur einige Stunden später legte die US-Regierung dann nach und bezeichnete die französische Digitalsteuer als „diskriminierend“ gegenüber großen US-Internetunternehmen.

Experten bleiben skeptisch

Die neuerlichen Zollandrohungen sind laut dem Marktexperten Milan Cutkovic vom Online-Broker Axitrader der Beweis dafür, „dass Trump unberechenbar bleibt und die Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen auf wackeligen Beinen steht“.

Patrick Armstrong, CIO von Plurimi Investment Managers, sieht kurzfristig für Aktien ein gutes Umfeld, langfristig sieht er Erfolge im Handelsstreit jedoch als schwierig bis unmöglich an. „Momentan ist es recht einfach, Geld zu verdienen. Man muss nur irgendetwas halten, denn momentan steigt alles weiter. Momentan will niemand verkaufen, kurz bevor ein Zwischendeal verkündet wird“, sagte er gegenüber CNBC.

Nach einem abgeschlossenen vorläufigen Deal rechnet er jedoch mit einer „Sell the News“-Bewegung, da ein Zwischendeal seiner Meinung nach nur geringe wirtschaftliche Auswirkungen haben dürfte. Aus seiner Sicht rechnen die Märkte schon länger mit einer Lösung für die beiden marktbewegendsten Makroereignise – Brexit und Handelsstreit – bis Ende diesen Jahres, doch es neigt sich dem Ende zu und Lösungen sind bisher immer noch nicht in Sicht.

„Ich denke, der USA-China-Streit ist unlösbar. Ich denke, was Trump gestern getan hat, ist eine echte Warnung, dass er, sobald er einen Deal mit China hat – er ist kämpferisch, er will einen Gegner haben – seine Aufmerksamkeit von China auf Südamerika und auf Europa verlagern wird, und ich glaube nicht, dass wir ein Handelsabkommen bekommen werden, welches zu einer Wiederherstellung des normalen Welthandels führt.“

Auch US-Börsen unter Druck

Während Donald Trump weiter munter seine Drohungen austeilt, steuert der am Vortag schon um fast 1 Prozent gefallene Dow Jones Industrial nun nochmals auf ein deutliches Minus zu. Kurz nach Handelsbeginn steht er mit Minus 1,1 Prozent bei 27.479 Punkten.

Weiter geht auch der Streit mit der EU um Subventionen für den Flugzeugbau. Airbus-Aktien reagierten in Europa negativ auf einen Befund der Welthandelsorganisation WTO, dass der Konzern weiterhin unzulässige Subventionen von EU-Ländern erhalte. Dass die USA deshalb höhere Vergeltungszölle erwägen, war für den Konkurrenten Boeing vorbörslich aber keine Hilfe, die Aktien lagen mit 1,1 Prozent im Minus. Eine Gegenklage der EU steht ohnehin noch aus.

Mit 1,7 Prozent ein vorbörslicher Verlierer waren noch die Aktien von General Electric  angesichts eines Investorentags, den das Urgestein der US-Industrie zu seiner Gesundheitssparte abhielt. Analyst Stephen Tusa von JPMorgan zeigte sich enttäuscht vom Ausblick für den Geschäftsbereich, der unter den niedrigsten Markterwartungen liege.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Tomasz Makowski / Shutterstock.com

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