Dax: Kampf um 12.000 Punkte geglückt – Deutsche Bank profitiert von US-Banken
Pünktlich zum Wochenende und dank positiver Konjunktursignale aus China und der Eurozone hat sich der Dax am Freitag noch einmal aufgerafft. Nach einem eher zögerlichem Start schaffte er es gegen Mittag mit 0,69 Prozent ins Plus auf 12.018,35 Zähler und erklimmt damit knapp die runde Marke von 12.000 Punkten. Für eine ausgeglichene Wochenbilanz hat der deutsche Aktienindex damit schon gesorgt: Am vergangenem Freitag hatte er sich mit 12.009 Punkten aus dem Handel ins Wochenende verabschiedet.
Positive Wirtschaftsdaten geben Aufwind
Trotz des Handelskrieges mit den USA waren die chinesischen Exporte im März unerwartet stark gestiegen, während die Industrieproduktion in der Eurozone mit einem nur leichten Rückgang besser ausfiel als am Markt befürchtet. In New York, wo der Handel am Vorabend noch stagniert hatte, zeichnete sich zu Wochenschluss parallel ein freundlicher Auftakt ab.
JPMorgan & Wells treiben Bankenbranche
Mit Spannung erwartet wurden die Quartalszahlen der US-Großbanken JPMorgan und Wells Fargo. Beide konnten überraschend gute Geschäftszahlen vorlegen und trieben damit in der Folge den Bankensektor an. Der Stoxx Europe 600 Banks baute seine Gewinne aus und stieg zuletzt um 1,52 Prozent auf den höchsten Stand seit November.
Die Papiere der Deutschen Bank stiegen zuletzt mit einem Plus von fast 3,5 Prozent bis an die Dax-Spitze. Für die Commerzbank -Titel ging es im MDax um über drei Prozent nach oben. An der Wall Street schnellten die Aktien von JPMorgan im vorbörslichen Handel um über zwei Prozent nach oben. Die Bank schnitt im ersten Quartal in fast allen Belangen besser ab als gedacht. Dabei übertraf auch das Kapitalmarktgeschäft die Erwartungen.
Wells Fargo überzeugte ebenfalls mit einer kräftigen Gewinnsteigerung im neuen Geschäftsjahr. Im ersten Quartal verdiente das Geldhaus laut eigenen Angaben unterm Strich 5,9 Milliarden Dollar (5,2 Mrd Euro) und damit rund 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Erträge – die gesamten Einnahmen der Bank – sanken indes um ein Prozent auf 21,6 Milliarden Dollar. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen und kamen bei Anlegern gut an. Die Aktie stieg vorbörslich zunächst um etwa zwei Prozent.
Bayer: Glyphosat-Prozess wieder ein Thema
Im Dax stand Bayer einmal mehr wegen der Glyphosat-Prozesse im Rampenlicht. Nach zwei Niederlagen in den Prozessen um angebliche Krebsrisiken von Produkten der Tochter Monsanto soll der Agrarchemie- und Pharmakonzern nach dem Willen eines US-Richters nun nach einer gütlichen Einigung mit Klägern suchen. Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank bezweifelt aber, dass solch eine Mediation zu einem für beide Seiten akzeptablen Ergebnis führen wird. Die Aktien fielen anfangs um ein Prozent, aktuell haben sie sich jedoch auf Plus 1,1 Prozent zurück gekämpft.
Covestro bestätigt Jahresprognosen
Neben der Bankenbranche war am Freitag auch das Umfeld für Chemiewerte positiv. Covestro kletterten im Dax mit einem Anstieg um mehr als drei Prozent bis fast an die Spitze, nachdem das Unternehmen seine Jahresprognosen auf der Hauptversammlung bestätigt hatte. Laut Händlern, hob dies die Stimmung, weil die Marktwartungen für die kommenden Quartale nach wie vor niedrig angesetzt seien.
Technologiekonzern verspricht höhere Marge
Unter den Nebenwerten schnellten Carl Zeiss Meditec im MDax dank eines angehobenen Margenausblicks um 5,3 Prozent nach oben. Ein Händler sprach für das erste Geschäftshalbjahr von einer „extrem hohen“ operativen Ergebnismarge und folglich über seiner Erwartung liegenden Zielen für die Profitabilität.
Bei Aixtron sorgten Übernahmegerüchte für Gesprächsstoff. Angesichts eines Kurssprungs um 6,6 Prozent verwies ein Händler auf den Bericht einer Internet-Plattform für Fusionen und Übernahmen, dem zufolge Branchengrößen wie Applied Materials, Tokyo Electron und Lam Research an der Technologie von Aixtron interessiert sein könnten.
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