DAX: Kleines Plus zum Handelsschluss – Energieversorger legen zu

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Dax hat sich nach einem schwachen Start zum Handelsschluss am Donnerstag noch in ein knappes Plus gerettet. Der deutsche Leitindex hat schließlich an seine jüngsten Gewinne angeknüpft und um 0,26 Prozent auf 10.921,59 Punkte zugelegt. Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax hat hingegen um 0,30 Prozent auf 22.709,52 Punkte nachgegeben.

„Nach dem insgesamt guten Handelsstart in das neue Jahr herrscht heute etwas Vorsicht“, sagte Aktienhändler Thorsten Engelmann bei der Investmentbank Pareto in Frankfurt. „Der Markt schwankt zwischen Gedanken darüber, dass die wirtschaftlichen Rahmendaten doch gar nicht so schlecht sind bis hin zu Sorgen und extremer Vorsicht über die unsichere Zukunft wegen Konjunktur, Politik und Zinsen.“

Defensive Werte punkten – RWE und Eon im Plus

Hierzulande und auch europaweit haben die eher als defensiv geltenden Versorgerwerte deutlich zugelegt. So gewannen die Aktien von RWE 1,43 Prozent und die von Eon  rund 1 Prozent. Dagegen sackten die Anteilsscheine der Lufthansa am Dax-Ende um 2,74 Prozent ab, nachdem die US-Fluggesellschaft American Airlines eine Umsatzwarnung für das vierte Quartal herausgegeben hatte.

Die Papiere von Continental verloren mehr als 2 Prozent. Sie litten unter einem negativen Kommentar der schweizerischen Großbank UBS.

Dazu passten die pessimistischen Töne des Osram-Konzernchefs, die die Aktie des Lichtspezialisten im MDax um rund 6 Prozent absacken ließen. Olaf Berlien blickt nicht nur pessimistisch auf das abgelaufene Jahresviertel von Osram, sondern sorgt sich vor allem auch um die schwächelnde Autoindustrie, die vom Lichtspezialisten beliefert wird. Entsprechend fielen auch die Papiere des auf Lichttechnik spezialisierten Autozulieferers Hella um gut 2 Prozent.

Telekommunikationsanbieter verbuchen hohe Verluste

Noch höhere Verluste erlitten die Aktienwerte der Telekomkonzerne 1&1 Drillisch und United Internet, die 6,90 beziehungsweise 5,49 Prozent einbüßten. Sollte United Internet mit seiner Mobilfunktochter 1&1 Drillisch an der Versteigerung der 5G-Mobilfunkfrequenzen teilnehmen, stiegen die Renditerisiken, schrieb Analyst Joshua Mills von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Statt des Aufbaus eines eigenen Mobilfunknetzes wäre die Anmietung von Kapazitäten anderer Betreiber wie Vodafone oder Telefonica risikoärmer.

Der Spezialchemiekonzern Lanxess startet derweil nach dem Kursrutsch der vergangenen Monate einen Aktienrückkauf. Die Anteilscheine stiegen an der MDax-Spitze um fast 4 Prozent.

Südzucker erholt sich – saftiges Plus von knapp 8 Prozent

Im Nebenwerteindex SDax sicherten sich die Papiere von Südzucker mit einem Plus von fast 8 Prozent den ersten Platz. Der Preisverfall bei Zucker und Bioethanol hatte den Zuckerproduzenten zwar im dritten Geschäftsquartal in die roten Zahlen gerissen. Am Markt aber wird nun gehofft, dass es nun nicht weiter nach unten geht.

Der EuroStoxx 50 endete 0,18 Prozent fester bei 3075,73 Punkten. Für den Londoner FTSE 100 ging es etwas deutlicher nach oben, während der Pariser Leitindex Cac 40 leicht nachgab. Der Dow Jones Industrial stand zum Handelsschluss in Europa moderat im Plus.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,13 Prozent am Vortag auf 0,10 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,44 Prozent auf 142,26 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,20 Prozent auf 164,23 Punkte vor. Der Kurs des Euro legte zu: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1535 (Mittwoch: 1,1455) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8669 (0,8730) Euro.

(ama/dpa-AFX)

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Titelfoto: Pavel Ignatov / Shutterstock.com

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