DAX: Konjunktursorgen trüben die Stimmung

Bernd Raschkowski · Uhr

In Frankfurt rutscht der Deutsche Aktienindex zum Wochenschluss ins Minus. Nach einer positiven Eröffnung am Vormittag notiert das Börsenbarometer am späten Nachmittag um rund 0,9 Prozent niedriger. Zu „verdanken“ haben wir dies den neuen Konjunkturdaten aus der Euro-Zone: Der PMI-Einkaufsmanager-Index für den August fiel um 3,3 Zähler auf 51,6 Punkte. Das passt nicht unbedingt zu den stark gelaufenen Börsen, welche eher eine anhaltende Erholung eingepreist haben. Infolge dessen gehen die Anleger lieber in Deckung.

Eine ähnliche Reaktion gab es kürzlich schon von der Wall Street. Die US-Börsen drehten am Mittwoch nach dem Fed-Protokoll ins Minus, da die US-Notenbank eine langsamere Erholung der Konjunktur erwartet. Sind die Börsianer zu optimistisch? Der Deutsche Aktienindex scheiterte zuletzt auf jeden Fall immer wieder an der Marke von 13.000 Punkten.

Für Aufsehen sorgte auch eine Meldung aus dem Weißen Haus, wonach der US-Präsident derzeit nicht für Gespräche mit China zur Verfügung stehe. Die Delegationen der beiden Staaten wollten sich am Samstag eigentlich treffen und über die weitere Vorgehensweise in Sachen Handelskonflikt beraten. Der alte Streit könnte erneut aufflammen und die Märkte belasten.

Der DAX im Chart-Check: Immer wieder die verflixte 13

Der Deutsche Aktienindex hängt derzeit fest. Im Bereich von 13.000 Punkten notiert das Börsenbarometer schon seit einigen Wochen. Kurzzeitig sah es mal nach einem Ausbruch nach oben aus, diese Entwicklung war jedoch nicht nachhaltig.

In der folgenden Abbildung ist die DAX-Entwicklung seit Februar 2020 abgebildet (Candlestick-Chart auf Tagesbasis):

Der DAX ist kurzfristig zwischen zwei wichtigen Chartmarken gefangen: Auf der Oberseite scheitere der Index immer wieder im Bereich von 13.000 Punkten, exakt bei 13.059 Zählern. Auf der anderen Seite rückt die Unterstützungsmarke bei rund 12.750 Punkten in den Blickpunkt. Bislang konnte sich der DAX auf Schlusskursbasis stets oberhalb der Marke halten. Ein Rutsch unter die Unterstützung würde ein negatives Signal generieren und Korrekturpotenzial eröffnen.

Es droht der Bruch des Aufwärtstrends

Bislang notiert der DAX noch an der maßgeblichen Trendlinie, welche den Index seit März nach Norden führte. Allerdings wird es für den Aufwärtstrend im DAX mittlerweile richtig knapp. Falls keine neuen Aufwärtsimpulse kommen sollten, droht dem Index der Rutsch unter die wichtige Chartlinie - womit der DAX erstmals nach langer Zeit ein negatives Signal generieren würde.

Sollte der DAX den bestehenden Aufwärtstrend verlassen, so würde eine ausgedehnte Konsolidierung wahrscheinlich. In diesem Szenario müssten wir zunächst mit Anschlussverkäufen rechnen und einen Rückschlag im DAX um ca. fünf Prozent einplanen. Als Zielmarke würde der Bereich von 12.000 / 12.200 Punkten gelten.

Auf nextmarkets.com verfolge ich die Entwicklung und gebe mögliche Trading-Ideen bekannt.

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