Dax mit weiterem Rückzieher – Gewinnmitnahmen halten sich aber in Grenzen – K+S abgestraft, Qiagen hebt ab

onvista · Uhr

Nach der imposanten Aktienmarkt-Rally in den vergangenen Wochen sind die Anleger am Donnerstag weiter vorsichtig geblieben. Ohne klare Fortschritte in den Handelsgesprächen und angesichts der Drohung von US-Präsident Trump, die Strafzölle gegen China womöglich weiter anzuheben, wurden Risiken eher gemieden. Derweil erhielten auch Konjunktursorgen nach aktuellen Wachstumsdaten aus China und Japan neue Nahrung.

Der Dax sank um 0,38 Prozent auf 13.180,23 Punkte, nachdem er bereits am Vortag leicht nachgegeben hatte. Noch am Dienstag hatte der Leitindex bei 13 308 Punkten einen weiteren Höchststand seit Januar 2018 erreicht. Der MDax der mittelgroßen Werte schloss am vorletzten Handelstag der Woche mit minus 0,02 Prozent auf 27.080,75 Punkten.

Gewinnmitnahmen bisher begrenzt

Nach einem starken Zuwachs seit dem Oktober-Zwischentief komme die aktuelle Atempause des Deutschen Aktienindex nicht überraschend, kommentierte Andreas Büchler von Index-Radar. „Positiv fällt dabei aber auf, dass die Gewinnmitnahmen in sehr engen Grenzen verlaufen“. Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank verwies auf eine Mischung aus Unwägbarkeiten und kaum berechenbaren Risiken, weshalb etliche Investoren zurzeit lieber abwarteten. So sei die deutsche Wirtschaft aus technischer Sicht knapp an einer Rezession vorbei geschlittert. Der Handelsstreit samt der „dazugehörigen Verbaldrohungen“ beherrsche zudem unverändert das Bild.

Im Rahmen der Berichtssaison legten am Donnerstag drei Dax-Konzerne Quartalszahlen vor. Sowohl der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA als auch der Versorger RWE wurden etwas optimistischer, was das Jahr 2019 betrifft. Dennoch gaben beide Aktien nach.

RWE und Merck schwächeln

Das Merck-Papier sank um 3,28 Prozent, war allerdings auch zuletzt wieder stark gelaufen. Die RWE-Aktie verlor 2,46 Prozent. Aus Sicht von Goldman Sachs enttäuschte der erwartete Ergebnisbeitrag des Geschäfts mit Alternativen Energien. Immerhin befindet sich RWE im Wandel hin zu einem Ökostromerzeuger. Die Vorzugsaktie von Henkel startete mit Gewinnen, drehte dann rasch ins Minus und schaffte es zum Handelsschluss wieder ins Plus mit 0,38 Prozent. Die Konjunkturschwäche hatte beim Konsumgüterkonzern im dritten Quartal zu einem Gewinnrückgang geführt.

Bei Daimler setzte der Kapitalmarkttag des Autobauers der Aktie zu. Sie gab am Dax-Ende um 4,48 Prozent nach. Die neben den Sparzielen bekannt gegebene Ergebniszielspanne für 2020 enttäuschte.

K+S: gesenktes Gewinnziel wird abgestraft

Unter den berichtenden Unternehmen aus der zweiten und dritten Börsenreihe ragten K+S und Adler Real Estate hervor. Ein unerwartet deutlich gesenktes Jahresgewinnziel schickte im MDax das Papier des Dünger- und Salzkonzerns mit minus 5,41 Prozent auf Talfahrt. Das Immobilienunternehmen Adler im SDax informierte indes über eine starke Geschäftsentwicklung und kündigte eine Neuausrichtung der Dividendenpolitik für 2020 an. Die Aktie sprang um 9,28 Prozent hoch.

Qiagen springt nach oben

Mit Übernahmespekulationen rückte darüber hinaus die Qiagen-Aktie in den Blick, für die es als bester MDax-Wert um rund 14 Prozent hoch ging. Der US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific hat laut der Nachrichtenagentur Bloomberg Interesse am Gendiagnostik- und Biotechkonzern. Zudem hob die US-Bank JPMorgan ihre Anlageempfehlung für die Qiagen-Aktie um gleich zwei Stufen an und empfiehlt nun den Kauf.

Europaweit gaben die Börsen nach. Der EuroStoxx 50 sank um 0,29 Prozent auf 3688,81 Punkte. Auch in London und in Paris gingen die jeweiligen Leitindizes tiefer aus dem Handel. Der New Yorker Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Börsenschluss kaum verändert, nachdem er am Vortag ein Rekordhoch erreicht hatte.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,31 Prozent am Vortag auf minus 0,34 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 144,42 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,45 Prozent auf 171,09 Zähler. Der Euro kostete zuletzt 1,1015 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0997 (Mittwoch: 1,1006) US-Dollar festgesetzt. Somit hatte der Dollar 0,9093 (0,9086) Euro gekostet.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: Imagentle / Shutterstock.com

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