Dax muss nach Höhenflug Tribut zollen – Dämpfer für Handelsstreit-Hoffnungen – Wirecard leidet unter gesenktem Kursziel von Goldman Sachs

onvista · Uhr

Der Dax hat am Freitag seinem bereits fünf Wochen währenden Höhenflug leicht Tribut gezollt. Bis Handelsschluss gab er um 0,46 Prozent auf 13.228,56 Punkte nach, womit er aber immer noch ein Wochenplus von 2,1 Prozent einheimste.

Dass US-Präsident Donald Trump den Hoffnungen auf eine nachhaltige Entschärfung des Zollstreits mit China inzwischen wieder einen Dämpfer verpasste, wurde nur wenig beachtet. Am Donnerstag noch hatten Äußerungen Chinas den Eindruck erweckt, beide Seiten hätten sich auf eine schrittweise Reduzierung der gegenseitig erhobenen Strafzölle geeinigt. Der deutsche Leitindex war daraufhin bis auf rund 13.300 Punkte und damit den höchsten Stand seit Februar 2018 geklettert.

Auf Unternehmensebene konnten heute die Linde-Papiere an die Spitze des Dax klettern, mit einem Plus von 1,3 Prozent. Sie kletterten damit auf ein Hoch seit dem Beginn der Praxair-Annahmefrist. Direkt dahinter kam die Merck-Aktie mit einem Plus von 1,2 Prozent, obwohl sie heute einen Rückschlag erleben mussten. Das gemeinsam mit Pfizer entwickelte Medikament Avelumab scheiterte in einer Studie an Patienten mit bestimmtem Magenkrebs. Wie die beiden Unternehmen am Freitag in einer gemeinsam verbreiteten Mitteilung in Darmstadt erläuterten, wurden Ziele der Studie nicht erreicht. Die Studie belege zwar eine klinische Wirksamkeit, es sei aber keine Überlegenheit gegenüber der Chemotherapie als derzeitiger Standardbehandlung belegt worden, hieß es. Die Lufthansa konnte ihre Rallye des Vortags mit einem moderaten Plus von 0,87 Prozent derweil weiter fortsetzen.

Wirecard leidet unter gesenktem Goldman-Kursziel

Am Dax-Ende lag abgeschlagen mit minus 3,6 Prozent Wirecard. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Wirecard von 230 auf 175 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „Buy“ belassen. Mit der Kurszielsenkung reflektiere er die Wahrscheinlichkeit, dass am Markt verschiedene Risiken eingepreist würden, etwa in Bezug auf die Ergebnisse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und Untersuchungen in Singapur, schrieb Analyst Mohammed Moawalla in einer am Freitag vorliegenden Studie. Davon hänge die weitere Kursentwicklung ab. Die robuste Wachstumsdynamik des Zahlungsabwicklers halte derweil an. Das dritte Quartal habe den Erwartungen weitgehend entsprochen.

Im MDax waren die Papiere der Deutschen Pfandbriefbank ganz vorne mit dabei, mit einem Plus von 2,5 Prozent. Der Spezialist für Immobilienfinanzierungen habe mit dem Vorsteuergewinn im dritten Quartal die Konsensschätzung deutlich übertroffen, lobte ein Börsianer. Zudem liege der Mittelwert der angehobenen Jahreszielspanne für die Ergebniskennziffer etwas über der Konsensprognose.

Rheinmetall abgestuft

Ganz unten mit einem herben Abschlag von 6 Prozent lagen die Aktien von Rheinmetall. Commerzbank-Analyst Sebastian Growe bleibt zwar vom langfristigen Wachstumspotenzial des MDax-Konzerns überzeugt, sieht aber kurzfristige Risiken. Er verweist in seiner Studie auf politische Unsicherheiten etwa durch deutsche Exportbeschränkungen für Rüstungsgüter. Zudem fehlten vorerst Kurstreiber, da höhere mittelfristige Margenziele für das Rüstungsgeschäft gemeinhin schon erwartet wurden, während die Ziele für das Autogeschäft noch zu hoch erschienen. Vor diesem Hintergrund senkte Growe das Kursziel von 130 auf 125 Euro und strich seine Kaufempfehlung. Er rät nun zum Halten der Aktien.

Von dem gestrigen herben Kursrutsch erholen konnten sich die Papiere von SMA Solar, heute lagen sie ganz oben im SDax mit einem Plus von 9,1 Prozent. Im gestrigen Handel brachen sie noch um 12 Prozent ein. Nach der jüngsten Kurserholung nutzen Anleger die Quartalszahlen, um Kasse zu machen.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: H-AB/Shutterstock.com

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