Dax: Neue Strafzölle werden lediglich zur Kenntnis genommen – Leitindex kommt troztdem kaum vom Fleck – RWE und Deutsche Börse Top

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Der Dax ist nach seiner jüngsten Erholungsrally unaufgeregt in den neuen Monat gestartet: Der deutsche Leitindex hielt sich am Montag über weite Strecken moderat im Plus und schloss den Tag 0,12 Prozent höher bei 11 953,78 Punkten. Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax trat zum Handelsende mit minus 0,04 Prozent bei 25 709,64 Punkten nahezu auf der Stelle.

Gute Nachrichten kamen zu Wochenbeginn aus China. Dort gab es einen Hoffnungsschimmer für die zuletzt schwache Industrieproduktion, zumindest für die kleineren und mittleren Unternehmen. Der vom Wirtschaftsmagazin „Caixin“ ermittelte Einkaufsmanagerindex stieg im August überraschend und deutet jetzt wieder auf eine Expansion hin.

Am Sonntag sind in den beiden größten Volkswirtschaften USA und China wie angekündigt neue Strafzölle in Kraft getreten. Auch wenn dies vorerst auf die Gemüter drücke, dürfte dennoch die jüngste Atempause im US-chinesischen Handelsstreit überwiegen, schrieb Analyst Timo Emden von Emden Research.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann letztlich 0,17 Prozent auf 3432,54 Punkte. In Frankreich rückte der Cac 40 um rund 0,23 Prozent vor. Der Londoner FTSE 100 ging mit plus 1,04 Prozent aus dem Handel. In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertags Labor Day an diesem Montag geschlossen.

Im Dax blieben bis zum Schluss die Aktien der Deutschen Börse gefragt. Zum Handelsende stand ein Plus von rund 2,58 Prozent zu Buche, nachdem die Anteilsscheine zuvor ein Rekordhoch erreicht hatten. Nach aktuellen Berechnungen der US-Bank JPMorgan wird der Börsenbetreiber in Kürze im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 vertreten sein. Entsprechende Spekulationen hatten die Papiere zuletzt schon angetrieben.

onvista-Mahlzeit: Was hält der September für die Anleger bereit?

An erster Stelle landeten die Papiere von RWE, die um 3,67 Prozent anzogen. Aus Sicht des Goldman-Sachs-Experten Alberto Gandolfi geht der Versorger aus dem Deal mit dem Branchenkollegen Eon als einer der führenden Erneuerbare-Energien-Konzerne hervor. Dies könne nach dem Abschluss in diesem Monat nicht länger ignoriert werden. RWE will das Netz- und Vertriebsgeschäft seiner bisherigen Tochter Innogy an Eon abgeben. Im Gegenzug sollen alle erneuerbaren Energien von Eon und Innogy an RWE gehen. Mit dem jüngsten Kursplus festigten die Aktien von RWE ihre Position als zweitbester Dax-Wert im laufenden Jahr.

Zudem blickten Anleger auf die Immobilienbranche, in der sich ein weiterer Zusammenschluss anbahnt. TLG Immobilien erwirbt ein Aktienpaket von knapp 10 Prozent des Konkurrenten Aroundtown von dessen Großaktionär Avisco. Dafür werden den Angaben zufolge 8,30 Euro je Aktie gezahlt. Zudem wollen die beiden Unternehmen über einen Zusammenschluss sprechen.

Nach anfänglichen Gewinnen von gut 7,5 Prozent drehten die Papiere von Aroundtown noch am Vormittag ins Minus und büßten zum Börsenschluss 3,22 Prozent auf 7,32 Euro ein. Marktteilnehmer dürften sich kurzfristig Sorgen machen, dass Avisco weitere Anteile abstoße, schrieb Analyst Markus Scheufler von der Deutschen Bank. Jonathan Kownator von der US-Investmentbank Goldman Sachs ergänzte, die Anleger hätten wohl einige Fragen bezüglich der künftigen Strategie des Gewerbeimmobilien-Spezialisten. Die Anteilsscheine von TLG gaben um 3,48 Prozent nach.

Grand City Properties fielen indes um 4,41 Prozent auf den letzten Platz im MDax zurück. Die Deutsche Bank hatte die Papiere mit Blick auf die mögliche Fusion der zwei Wettbewerber von „Buy“ auf „Hold“ abgestuft, mit der Begründung, dass der neu entstehende Konzern seinen Anteil an Grand City veräußern könnte, um das Portfolio in Richtung eines reinen Gewerbeimmobilien-Spezialisten zu verändern.

Schlusslicht im Dax waren die Papiere von Covestro mit einem Abschlag von 1,38 Prozent. Die Schweizer Großbank UBS hatte das Kursziel für den Kunststoffspezialisten in einer am Montag vorliegenden Studie von 45 auf 41 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Neutral“ belassen. Im Vergleich mit den durchschnittlichen Marktschätzungen für den Chemiesektor im kommenden Jahr sei er pessimistischer, schrieb Analyst Andrew Stott.

Weit hinten im Nebenwerte-Index SDax landeten die Aktien des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, mit einem finalen Abschlag von 5 Prozent. Der hochkarätig besetzte Titelanwärter hatte am Samstag mit 1:3 bei dem bislang sieglosen Aufsteiger Union Berlin verloren.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,69 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 147,21 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,07 Prozent auf 179,02 Punkte nach.

Der Euro kostete zuletzt 1,0969 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0968 (Freitag: 1,1036) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9117 (0,9061) Euro.

Redaktion onvista / dpa-AFX

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Foto:  H-AB / shutterstock.com

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