Dax: Wenig Bewegung vor US-Arbeitsmarktdaten – SAP rutscht nach Abstufung in Dax-Keller
Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht lassen es die Anleger am deutschen Aktienmarkt zunächst ruhig angehen: Der Dax kam im frühen Handel am Freitag kaum von der Stelle und verlor zuletzt moderate 0,12 Prozent auf 11.972 Punkte. Damit bleibt der deutsche Leitindex in Sichtweite der psychologisch wichtigen Marke von 12.000 Zählern, die er am Vortag erstmals seit Anfang Oktober überwunden hatte.
Brexit ohne Kursauswirkung
Neue Vorschläge aus der EU, den Austritt Großbritanniens um zwölf Monate zu verschieben, wurden am Markt zur Kenntnis genommen. Deutliche Auswirkungen auf die Kurse blieben aber zunächst aus. Großbritannien ersucht nun um eine Verschiebung bis zum 30. Juni.
Trump macht dem Dax Mut
In dieser Woche hatte die Rally des Dax weiter an Fahrt aufgenommen. Auf Wochensicht steht bisher ein Plus von rund vier Prozent zu Buche. Für Entspannung bei den Marktteilnehmern sorgen aktuell die positiven Signale auf eine baldige Einigung im US-chinesischen Handelsstreit. US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag in seiner ihm eigenen Wortwahl ein „großartiges Abkommen“ angekündigt.
Wichtige US-Konjunkturdaten
In den USA steht am Nachmittag mit dem US-Arbeitsmarktbericht der konjunkturelle Toptermin dieser Woche an. Laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners hoffen die Börsianer nach enttäuschenden Februar-Werten auf „deutlich mehr neu geschaffene Stellen“. Die Lage am Arbeitsmarkt ist auch für die US-Notenbank Fed ein wichtiges Kriterium für ihre weitere Geldpolitik.
SAP leidet unter Verkaufempfehlung
Auf Unternehmensseite gab es zum Wochenende hin wenig kursbewegende Nachrichten. Nach dem Ende der Berichtssaison konzentrieren sich die Anleger wieder verstärkt auf den Rat von Analysten. Entsprechend fanden sich die Papiere des Softwareherstellers SAP nach einer Verkaufsempfehlung durch die Investmentbank Oddo BHF mit einem Abschlag von mehr als anderthalb Prozent auf dem letzten Platz im Dax wieder. Analyst Nicolas David sieht die 2020-Ziele des Konzerns in Gefahr.
Deutsche Börse: Kaufempfehlung einkassiert
Auch bei der Deutschen Börse dürfte die Geschäftsdynamik nachlassen, vermuten die Experten der Commerzbank, weshalb sie ihre Prognosen kürzten und ihre bisherige Kaufempfehlung für den Titel strichen. Deutsche Börse fielen daraufhin mit mehr als einem Prozent Abschlag bis fast ans Dax-Ende.
Infineon setzt Aufwärts-Trend fort
Dagegen ließen sich die Papiere des Chipherstellers Infineon nicht vom jüngsten Aufwärtskurs abbringen. Sie stiegen an der Dax-Spitze mit plus 1,2 Prozent erstmals seit Anfang März wieder auf über 20 Euro.
Triton reduziert Befesa-Beteiligung
Die Aktie von Industrierecycler Befesa verliert derweil über drei Prozent. Großaktionär Triton schraubt seine Beteiligung Befesa weiter herunter. Der Finanzinvestor brachte 4,5 Millionen Aktien bei institutionellen Investoren unter – zu einem Preis, der mehr als fünf Prozent unter dem Vortagesschluss lag.
OnVista/dpa-AFX
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