Dax winkt Stabilisierung nach Kursrutsch – Starker Euro bleibt Thema

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Gestern musste der Dax wegen des starken Euros noch Federn lassen. Heute stehen die Zeichen auf Gewinne. Der Eurokurs bleibt aber im Fokus.

Nach dem gestrigen Kursrutsch ist der Dax um Stabilität bemüht. Vor dem Hintergrund überwiegend freundlicher Aktien in Asien startete auch der deutsche Leitindex mit leichten Gewinnen in den Tag. Zur Börseneröffnung am Mittwoch kletterte er um 0,3 Prozent auf rund 12.460 Punkte.

Gestern hatte der deutsche Leitindex noch sichtbar unter dem anziehenden Eurokurs gelitten. Die Gemeinschaftswährung war deutlich über die Marke von 1,15 Dollar gesprungen, das war der höchste Stand seit Mai 2016. Ein starker Euro gilt als hinderlich für deutsche Unternehmen, weil sie deren Exporte in der Theorie verteuert.

Der deutsche Leitindex weitete daraufhin im gestrigen Handel seine Verluste deutlich aus. Mit minus 1,3 Prozent auf 12.430 Punkte musste der Dax schließlich den größten Tagesverlust seit Ende Juni hinnehmen. Bei weiteren Kursabschlägen sehen Börsianer die nächste Unterstützungszone um die 12.300 Punkte. Bis auf fast diese Marke war der Index jüngst bereits zweimal gefallen. Auch seine kleineren Indexkollegen standen unter Druck: Der MDax sank um 1 Prozent auf 24876 Punkte. Für die Technologiewerte im TecDax ging es um 1,3 Prozent auf 2279 Zähler nach unten.

Leichte Verluste

Am Mittwoch ist der Kurs des Euro ein wenig gesunken. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1535 US-Dollar gehandelt und damit leicht tiefer als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1555 (Montag: 1,1462) Dollar festgesetzt.

Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung am Devisenmarkt. Am Vortag war der Kurs des Euro im Zuge einer ausgeprägten Dollar-Schwäche noch auf 1,1583 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Mai 2016. Im weiteren Tagesverlauf stehen nur wenige wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm, die für Impulse sorgen könnten. Die Anleger dürften sich außerdem vor der Zinssitzung der EZB am Donnerstag generell eher zurückhalten.

Ruhiger Handel

An der Wall Street hat der US-Leitindex Dow Jones Industrial gestern moderat nachgegeben. Belastet wurde die Kurse durch Verlusten der Goldman-Sachs-Aktie. Die Großbank hatte im zweiten Quartal so stark wie kaum ein anderes US-Geldinstitut unter den ruhigen Kapitalmärkten gelitten. Die Einnahmen aus dem wichtigen Handel mit Anleihen, Rohstoffen und Devisen waren noch stärker als von Experten erwartet geschrumpft, was die Aktie mit einem Abschlag von 2,6 Prozent zum größten Verlierer im US-Leitindex machte

Mit einem Abschlag von 0,3 Prozent auf 21.575 Punkte beendete der Dow den Tag, hatte allerdings am Freitag bei 21681,53 Punkten einen Höchststand erreicht. Der S&P 500 kam am Dienstag mit plus 0,1 Prozent auf 2461 Punkte erneut kaum vom Fleck. Der Nasdaq-Auswahlindex 100 gewann indes 0,7 Prozent auf 5880 Zähler, während der Composite-Index mit plus 0,5 Prozent bei 6344 Zählern schloss. Sein Rekordhoch lag nur minimal darüber.

Neue Offerte

Unternehmens- und konjunkturseitig geht es am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte eher ruhig zu. Vor allem der am Nachmittag anstehende, wöchentliche Ölbericht aus den USA dürfte die Anleger interessieren. So hatten zuletzt schwankende Ölpreise auch die Stimmung an der Börse immer wieder belastet.

Aus dem MDax der mittelgroßen Unternehmen stand Stada im Fokus. Die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven haben die neue Angebotsunterlage für die Übernahme des Generikaherstellers vorgelegt. Aktionäre können ab sofort bis zum 16. August ihre Aktien andienen, wie Stada mitteilte. Es ist der zweite Versuch der Finanzinvestoren, Stada zu übernehmen. Wie bereits bekannt, bieten sie insgesamt 66,25 Euro je Aktie.

onvista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsch Börse

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