Designierte US-Finanzministerin fordert klotzen bei Corona-Hilfen

Reuters · Uhr

Washington (Reuters) - Die designierte US-Finanzministerin Janet Yellen ruft dazu auf, bei den Corona-Hilfen zu klotzen statt zu kleckern.

"Ohne weitere Maßnahmen riskieren wir eine längere und schmerzlichere Rezession und dann eine längere Heilung der Wirtschaft", sagte sie am Dienstag bei ihrer Anhörung im Finanzausschuss des Senats. Dafür müssten aber möglicherweise die Unternehmenssteuern und die Steuern von Reichen angehoben werden. Beide Gruppen hätten 2017 von Steuerkürzungen profitiert und müssten nun ihren "fairen Anteil" beim Kampf gegen die Auswirkungen der Pandemie zahlen.

Der neue US-Präsident Joe Biden hatte vergangene Woche ein 1,9 Billionen Dollar schweres Konjunkturpaket angekündigt, mit dem die US-Wirtschaft wieder in Schwung gebracht werden soll. "Weder der gewählte Präsident noch ich haben dieses Hilfspaket ohne Rücksicht auf die Schuldenlast des Landes vorgeschlagen. Aber in diesem Moment, mit einem historischen Zins-Tief, ist das Beste was wir tun können, groß aufzutreten", sagte Yellen.

Yellen skizzierte ihre Vision eines stärkeren Finanzministeriums, das entschieden handeln werde, um ökonomische Ungleichheiten zu verringern, den Klimawandel zu bekämpfen und die unfairen Handelspraktiken und Subventionen Chinas zu kontern. Zudem solle in Infrastrukturmaßnahmen, Forschung und Entwicklung investiert werden. Ein Fokus solle auch auf Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeitnehmer gelegt werden, damit die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Wirtschaft gesteigert werde.

Die ehemalige Präsidentin der US-Notenbank Fed erklärte, der Wert des Dollar solle durch die Märkte bestimmt werden. Damit kündigte sie einen Kurswechel zu Politik des scheidenden Präsidenten Donald Trump an, der eine schwächere US-Währung angestrebt hatte.

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