Deutsche Autobauer: Ratingagentur S&P stuft ab ++ Singulus: Kurzarbeit beantragt – Vorstand verzichtet auf einen Teil des Gehalts ++ ProSiebenSat1: Chefwechsel lässt Anleger zugreifen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die USA ändert mal wieder ihren Tonfall gegenüber China. Nachdem es zuletzt Kritik von Seiten der Regierung an der Volksrepublik gab, schlägt Donald Trump jetzt eine lobende Gangart gegenüber Peking ein. Der US-Präsident hat mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping telefoniert und die gute Zusammenarbeit im Kampf gegen die Corona-Pandemie hervorgehoben. „China ist schon weit vorangekommen und hat ein großes Verständnis des Virus entwickelt. Wir arbeiten eng zusammen. Großer Respekt!“, schrieb Trump auf Twitter. In der zentralchinesischen Provinz Hubei war das neue Virus Sars-CoV-2 Ende vorigen Jahres zuerst aufgetreten. Inzwischen gibt es in China kaum noch Neuerkrankungen. In den USA hat deren Zahl zuletzt dagegen stark zugenommen.

Dax startet im Minus

Nach der Aufholjagd am Donnerstag startet der deutsche Leitindex heute wieder unter der Marke von 10.000 Punkten in den Handelstag. Zu Handelsstart steht er bei 9.835,78 Punkten - ein Minus von 1,68 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von Donnerstag. Auf Wochensicht ergibt sich für den deutschen Leitindex trotzdem ein gutes Bild. Von Montag bis heute hat er über 10 Prozent zugelegt.

Rating Agentur S&P stuft deutsche Autobauer ab

Manchmal muss man sich schon Fragen, ob einige Stellen den Umgang mit dem Coronavirus nicht verstanden haben oder, ob das Absicht ist? Die US-amerikanische Ratingagentur S&P hat wegen der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise den Daumen für die deutschen Autobauern gesenkt. Den deutschen Autobauern in dieser schweren Zeit die Besorgung von frischem Kapital schwerer zu machen, ist ja genau der richtige Weg. Da kann man sich nur an den Kopf fassen und sich fragen: Warum nur die deutschen Autobauer? Was ist mit den amerikanischen?

S&P hat bei BMW und Daimler das Rating herabgestuft und bei Volkswagen den Ausblick. Die Virus-Krise habe einen sehr schnellen Rückgang der globalen Autonachfrage ausgelöst, was die Autobauer stark unter Druck setze, teilte S&P am späten Donnerstagabend in Mailand mit.

Bei BMW senkte die Ratingagentur die Einstufung von „A+“ auf „A“, der Ausblick blieb unverändert bei „negativ“. Auch Daimler muss eine Ratingabstufung hinnehmen. Hier sieht S&P nun „BBB+“ von zuvor „A-“ als angemessen an. Der Ausblick bleibt bei „negativ“. Bei Volkswagen hat S&P nur den Ausblick von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt.

Hier kann also nach einiger Zeit eine Ratingsenkung kommen. Schlechtere Ratings können für Unternehmen die Finanzierungskosten erhöhen, wenn Investoren zum dem Schluss kommen, dass sich Risikoprofil unvorteilhaft verändert hat.

Singulus: Starkes Zeichen des Managements

Vor dem Hintergrund der Verbreitung des Coronavirus und der einhergehenden Einschränkungen im Privat- und Geschäftsleben sind die Arbeitsabläufe an den deutschen Standorten von Sigulus derzeit nicht mehr in vollem Umfang wirtschaftlich sinnvoll. Um weiterhin den durch die deutsche Bundesregierung sowie der Europäischen Kommission verordneten und empfohlenen Maßnahmen der COVID-19 Prävention Folge zu leisten, haben Unternehmensleitung und Betriebsrat vereinbart, an den beiden deutschen Standorten in Kahl am Main und in Fürstenfeldbruck ab dem 1. April 2020 für weite Teile der Belegschaft Kurzarbeit anzumelden.

Mit diesen Maßnahmen möchte Singulus  einen wichtigen Beitrag leisten, um die Belegschaft zu schützen, Infektionsketten zu unterbrechen und die Ausbreitung dieser Pandemie einzudämmen.

„Oberste Priorität hat für uns die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter sowie der Schutz unserer Geschäftspartner. Die schnelleUmsetzung von Vorsichtsmaßnahmen, um hohe hygienische Standards zu gewährleisten und nicht notwendige soziale Kontakte zu vermeiden, wurde zügig im Unternehmen umgesetzt. Gleichzeitig werden wir unsere Kunden auch in dieser schwierigen Zeit begleiten und betreuen,“ so Dr.-Ing. Stefan Rinck,Vorstandsvorsitzender Singulus.

„Vorstand und Führungskräfte haben aus Solidarität mit der gesamten Belegschaft beschlossen, für drei Monate auf zwanzig Prozent ihrer monatlichen Festgehälter zu verzichten. Auch der Aufsichtsrat hat für sich einen gleichlautenden Beschluss gefasst,“, so Rinck weiter

Sony: Konzern wird aufgespalten - Prognose wird immer wackeliger

Die Coronavirus-Krise zwingt Sony, die erst Anfang Februar angehobene Gewinnprognose wieder in Fragen zu stellen. Zugleich geht der japanische Elektronik-Riese davon aus, dass in dem noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahr trotz der negativen Effekte zumindest der zuvor angepeilte Gewinn von 540 Milliarden Yen (aktuell 4,5 Mrd Euro) noch erreicht werden kann. Sony hatte die Prognose im Februar um 50 Milliarden Yen angehoben, aber schon damals vor Coronavirus-Risiken gewarnt. Der Konzern sei auch nicht sicher, ob die Quartalszahlen rechtzeitig zum geplanten Termin am 30. April zusammengerechnet werden können.

Bisher seien die einzelnen Geschäftsbereiche unterschiedlich stark von Folgen der Pandemie betroffen, teilte Sony am Freitag mit. Die vier Fabriken in China liefen seit dem 10. Februar wieder, aber kehrten erst auf normales Niveau zurück. Die beiden Elektronik-Werke in Malaysia bleiben noch zunächst bis zum 14. April geschlossen. Die Versorgung mit Bauteilen sei „instabil“.

Dennoch würden zumindest im auslaufenden Finanzjahr das Spiele-Segment mit der Playstation und das Geschäft mit Kamera-Sensoren nicht beeinträchtigt, hieß es. Letzteres könne allerdings leiden, wenn der Smartphone-Markt schrumpft. Das Film- und TV-Geschäft von Sony wird unterdessen von Kino-Schließungen und Drehstopps getroffen.

In der Nacht zum Freitag gab Sony zudem bekannt, dass das Geschäft mit Verbraucherelektronik, Kameras und Sensoren sowie Smartphones zum 1. April in eine neue Firma ausgelagert wird, die Sony Electronics Corporation. Zu ihrem Chef wurde Shigeki Ishizuka ernannt, der bisher für die Elektronik-Sparte zuständig war. Sony wird schon seit längerem vom Finanzinvestor Daniel Loeb unter Druck gesetzt, der eine Aufspaltung des Konzerns fordert. Bisher wehrte sich Sony vehement dagegen und verwies auf die Vorteile, verschiedene verwandte Geschäftsbereiche rund um Unterhaltung und Technik unter einem Dach zu haben.

Kurz und knapp:

ProSieben: Die Aktien des Medienkonzerns verspüren am Freitag Rückenwind von Änderungen in der Strategie und der Unternehmensführung. Neben einem wieder stärkeren Fokus auf den Unterhaltungssektor im deutschsprachigen Raum machte vor allem der beschlossene Austausch an der Konzernspitze bei Anlegern inmitten der Coronakrise Hoffnung auf bessere Zeiten. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Max Conze scheidet aus dem Medienkonzern aus. Finanzvorstand Rainer Beaujean übernimmt zusätzlich das Amt des Vorstandssprechers, während mit Christine Scheffler und Wolfgang Link zwei Manager aus eigenen Reihen den Vorstand komplettieren. Händler werteten dies positiv angesichts fehlender Fortschritte in einem schwierigen Marktumfeld. Ein Händler sieht das Potenzial für einen stärkeren Einfluss von Großaktionären wie zum Beispiel der italienische Wettbewerber Mediaset, der seinen Anteil erst kürzlich auf gut 20 Prozent ausgebaut hat.

Roche: Der Schweizer Pharmakonzern kommt einer möglichen Zulassung seines Grippemittels Xofluza in den USA einen weiteren Schritt näher. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat den einen Zulassungsantrag sowie zwei ergänzende Zulassungsanträge für das Mittel angenommen, wie Roche am Freitag mitteilte. Konkret habe die FDA einen Zulassungsantrag für eine neue Formulierung von Xofluza zur Überprüfung angenommen. Dabei handelt es sich laut Roche um eine Ein-Dosis-Granulat-Formulierung zur oralen Suspension, die möglicherweise eine bequemere Option für Kinder und Personen mit Schluckbeschwerden bietet. Darüber hinaus soll Xofluza für die Behandlung der akuten unkomplizierten Grippe bei ansonsten gesunden Kindern im Alter von einem bis unter 12 Jahren, die nicht länger als 48 Stunden symptomatisch sind, zugelassen werden. Es wird erwartet, dass die FDA bis zum 23. November 2020 eine Entscheidung über die Zulassung treffen wird.

EssilorLuxottica: Der französische Brillenkonzern streicht wie viele andere Unternehmen wegen der Coronavirus-Krise seine Jahresprognose. Im Januar und Februar seien die Geschäfte noch wie erwartet solide gelaufen, teilte der Hersteller der bekannten Ray-Ban-Brillen am Freitag in Charenton-le-Pont bei Paris mit. Seitdem die Auswirkungen der Pandemie im März aber nicht mehr nur in China, sondern auch in ganzen Regionen in Europa und Nordamerika zu spüren gewesen seien, hätten die Geschäftsbedingungen angefangen sich zu verschlechtern. Für das zweite Quartal geht das Unternehmen nun von einer weiteren Verlangsamung bei der Umsatzentwicklung aus, was sich erheblich auf die Profitabilität auswirken dürfte. Anfang März hatte sich EssilorLuxottica für dieses Jahr noch ein Umsatzplus von drei bis fünf Prozent vorgenommen. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn sollte um das 0,7- bis 1,2-fache des Umsatzwachstums zulegen.

Von Markus Weingran / dpa-AFX

Foto: rvlsoft / Shutterstock.com

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