Deutsche Bank: Aktie wird hochgestuft ++ Daimler: Nach 3 Wochen ist die Prognose erneut hinfällig ++ VW Kooperation mit Ford wird ausgebaut

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Schock in den frühen Morgenstunden. Noch bevor in Frankfurt der Handel startet zieht Daimler erneut die Reißleine. Nun erwartet der Autobauer das Konzern-Ebit „deutlich unter dem Vorjahreswert“, wie das Unternehmen am Freitag überraschend mitteilte und gleichzeitig die Zahlen für den Absatz vorlegten. Bisher wurde etwa die Höhe des Vorjahresniveaus angepeilt. Als Gründe für die erneute Senkung nennt Daimler unter anderem höhere Rückstellungen für die Dieselaffäre und den erweiterten Rückruf von Takata-Airbags.

Die Aktie der Stuttgarter startet mit einem Minus von über 4 Prozent in den Handelstag.

Dax bleibt verhalten

Obwohl an der Wall Street der Dow Jones über die Marke von 27.000 Punkten gezogen ist und einen neuen Rekord aufgestellt hat, will beim deutschen Leitindex keine Party-Stimmung aufkommen. Der deutsche Leitindex verliert am letzten Handelstag der Woche zu Start 0,15 Prozent und startet mit 12.313, 21 Punkten in den Handelstag.

Deutsche Bank wird hochgestuft - Aber gut hört sich das nicht wirklich an!

Die Nachricht hört sich auf den ersten Blick besser an, als sie tatsächlich ist. Die Schweizer Großbank stuft die Aktien der Frankfurter zwar hoch, aber das Ergebnis der Studie dürfte trotzdem keine Euphorie entfachen. Die UBS hat Deutsche Bank von „Sell“ auf „Neutral“ hochgestuft und das Kursziel zugleich von 5,70 auf 6,60 Euro angehoben. Mit den zuletzt angekündigten Umbaumaßnahmen sehe das Chancen-Risiko-Profil des Konzerns ausgeglichener aus, schrieb Analyst Daniele Brupbacher in einer am Freitag vorliegenden Studie. Er erwarte auch künftig aggressive Kosteneinsparungen sowie regulatorische Unterstützung, was potentiell in niedrigeren Eigenkapitalanforderungen münden könnte.

Trotzdem scheint die Aktie heute von der Einschätzung zu profitieren. Das Wertpapier der Deustchen Bank startet mit einem Plus von 1,6 Prozent in den Handelstag. Mit 6,70 hat die Aktie der Frankfurter damit schon das Kursziel der UBS übertroffen.

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VW: Wolfsburg und Dearborn rücken weiter zusammen

Volkswagen und Ford bauen ihre Zusammenarbeit aus. Das kündigte VW am Donnerstagabend nach einer Sitzung des Aufsichtsrats in Wolfsburg an. Was genau die neue Allianz umfasst, wollen VW-Konzernchef Herbert Diess und Ford-Chef Jim Hackett am Freitag (14.00 Uhr MESZ) in New York bekanntgeben.

Bisher kooperieren die Unternehmen bereits im Bereich leichter Nutzfahrzeuge und Pick-ups, um Hunderte Millionen Euro in der Entwicklung zu sparen. Nun könnten sie auch bei der Elektromobilität und dem autonomen Fahren die Kräfte bündeln – diese Möglichkeit hatten Diess und Hackett stets offengelassen. Beide Felder sind ebenfalls mit hohen Entwicklungsausgaben verbunden.

Vor der Aufsichtsratssitzung war vermutet worden, Ford könne an der von VW entwickelten Plattform MEB interessiert sein. Diese bildet eine technische Grundlage für den Bau von Elektroautos. Der kriselnden Europatochter von Ford fehlt ein solches System bisher. Angesichts verschärfter CO2-Abgasregeln in der Europäischen Union ab 2021 könnten daher Strafzahlungen drohen.

„Der Pkw-Bereich von Ford Europe kann ohne die Zusammenarbeit mit einem anderen Hersteller bei Elektromobilität nicht eigenständig überleben“, sagte der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer dazu. Bisher habe Ford in Europa „absolut nichts in der Pipeline“.

Kurz & knapp:

Novartis: Der Schweizer Pharma-Konzern erleidet in der Forschung für einen Wirkstoff gegen Alzheimer einen Rückschlag. Die gemeinsam mit Amgen und dem Banner Alzheimer Institut betriebenen Studien für einen Wirkstoff gegen die Krankheit seien eingestellt worden, teilte der schweizerische Pharmakonzern am Donnerstagabend mit.

Axel Springer: Beim Medienkornzern haben sich Vorstand und Aufsichtsrat für das Übernahmeangebot des US-Finanzinvestors KKR ausgesprochen. Mit 63 Euro je Aktie sei das Angebot fair und biete eine attraktive Prämie für die Aktionäre, teilte der Medienkonzern mit. Damit liege der Preis pro Aktie knapp 40 Prozent über dem unbeeinflussten Börsenschlusskurs von 45,10 Euro vom 29. Mai. Auf Tradegate zeigten sich die Aktien zuletzt kaum verändert bei 61,88 Euro.

Thomas Cook: Der Touristikkonzern steht womöglich vor einem finanziellen Befreiungsschlag. Derzeit befindet sich der Reiseveranstalter in fortgeschrittenen Gesprächen mit seinem größten Anteilseigner, der chinesischen Fosun-Gruppe, über eine Kapitalspritze in Höhe von 750 Millionen britischen Pfund (rund 834 Millionen Euro), wie das Unternehmen am Freitag in London mitteilte. Im Zuge dessen könnte Fosun die Kontrolle über das Reisegeschäft erlangen und eine Minderheitsbeteiligung am Fluggeschäft übernehmen. Die Aktie bricht um über 32 Prozent ein.

onvista/dpa-AFX

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Foto: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

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