Deutsche Bank: Anleihe erfolgreich platziert – 1,25 Milliarden Dollar zu 6 Prozent ++ Airbus: Rivale Boeing verbucht 0 Aufträge im Januar ++ US-Tech-Riesen wieder im Visier der Behörden ++ Dax startet mit neuen Allzeithoch

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Heute dürfen die Anleger auch einmal durchschnaufen. Die Quartalsberichtssaison läuft langsam, aber sicher aus und damit gibt es auch deutlich weniger Nachrichten einzuordnen. Die Märkte lassen das Coronavirus aktuell zwar links liegen, aber dafür beobachtet die amerikanische Notenbank die weiterhin besorgniserregende Entwicklung ganz genau.

Verwerfungen in China?

Die Fed hält ihre Geldpolitik nach wie vor für angemessen, schaut aber genau auf die Entwicklung des von China ausgehenden Coronavirus. „Wir beobachten das Auftreten des Coronavirus genau, da es zu Verwerfungen in China führen könnte, die auf die restliche Weltwirtschaft überschwappen könnten“, sagte Fed-Chef Jerome Powell am Dienstag während seines halbjährlichen Auftritts vor dem Repräsentantenhaus in Washington.

Die wirtschaftliche Unsicherheit im Außenhandel sei zwar etwas geringer geworden, sagte Powell in Anspielung auf eine Teileinigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Dennoch bestünden weiterhin Risiken für den konjunkturellen Ausblick. Die aus Sicht der Fed zu niedrige Inflation dürfte sich laut Powell in den kommenden Monaten dem Zwei-Prozent-Ziel annähern. Angesichts des niedrigen Zinsniveaus und des geringeren Zinssenkungsspielraums der Notenbank hob Powell die Mitverantwortung der staatlichen Ausgabenpolitik im nächsten Abschwung hervor.

Dax startet mit neuen Allzeithoch in den Tag

Heute macht der deutsche Leitindex keine halben Sachen. Zum Start in die Wochenmitte geht es direkt rauf auf einen neuen Höchststand. 13.676,06 – ein Plus von 0,35 Prozent.

Deutsche Bank: Frische Kapital erfolgreich eingesammelt

Die Deutsche Bank hat die Stärkung ihrer Finanzbasis erfolgreich abgeschlossen. Es sei zusätzliches Kernkapital (AT1) im Volumen von 1,25 Milliarden US-Dollar platziert worden, teilte das Institut am späten Dienstagabend in Frankfurt mit. Angepeilt hatte die Bank mindestens 1 Milliarde. Der anfängliche Zinssatz liegt bei sechs Prozent pro Jahr.

Die Transaktion sei ein weiterer Schritt, die Einhaltung der regulatorischen Kapitalanforderungen sicherzustellen, indem ein Niveau von AT1-Instrumenten in Höhe von 1,5 Prozent oder mehr der risikogewichteten Aktiva auf vollständig umgesetzter Basis beibehalten werde, hatte es am Vortag bei der Ankündigung der Aktion geheißen. Sie unterstütze die Bank außerdem auf dem Weg zur Erfüllung einer Verschuldungsquote von 4,5 Prozent im Jahr 2020.

Airbus schlägt Boeing im Januar 274 zu 0

Bei diesem Ergebnis würde wohl jeder Sport-Trainer wochenlang jubeln. Die Bestellzahlen für den Januar bei den beiden Flugzeugbauer zeigen ein mehr als deutliches Ergebnis, wie sich aktuell die Machtverhältnisse verschoben haben. Während sich Airbus vor Aufträgen fast nicht retten kann, schlittert US-Rivale Boeing wohl immer tiefer in die Krise.

Die Probleme für den unter der Krise rund um den Unglücksjet 737 Max leidenden US-Luftfahrtriesen reißen nicht ab. Im Januar verbuchte die Verkehrsflugzeugsparte des Konzerns laut Mitteilung vom Dienstag keine einzige neue Bestellung. Der europäische Erzrivale Airbus erhielt derweil 274 Aufträge für neue Verkehrsjets und zieht somit immer weiter davon. Bei Boeing sah es zu Jahresbeginn auch mit den Auslieferungen mau aus, es wurden lediglich 13 Flugzeuge an Kunden übergeben, darunter sechs 787 Dreamliner.

Das Mitte März 2019 im Zuge von zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten verhängte Flugverbot für Boeings Verkaufsschlager 737 Max setzt dem Unternehmen weiter stark zu. 2019 hatte Boeing sogar erstmals seit über 30 Jahren unterm Strich Bestellungen eingebüßt, weil es mehr Stornierungen als neue Aufträge gab. Airbus profitierte von der Schwäche des US-Konkurrenten und übernahm erstmals seit Jahren wieder die Weltmarktführerschaft als größter Flugzeugbauer. Boeing hofft, dass die 737 Max ab Mitte 2020 wieder abheben darf.

Nicht nur bei den Bestellungen hat Airbus die Nase vorn - auch bei der Kursentwicklung. Innerhalb von einem Jahr hat die Aktie mehr als 35 Prozent zugelegt. Im gleichen Zeitraum hat die Aktie von Boeing rund 12 Prozent verloren.

Kurz & knapp:

US-Tech-Aktien:Die US-Wettbewerbsaufsicht FTC untersucht frühere Übernahmen der großen Tech-Konzerne Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft. Die Unternehmen seien angewiesen worden, bestimmte Informationen zu Akquisitionen von Anfang 2010 bis Ende 2019 bereitzustellen, teilte die Handelsbehörde am Dienstag mit. Die große Marktmacht der Tech-Konzerne sorgt schon länger für Argwohn bei Aufsehern und Politikern. Mitte 2019 hatten bereits die Kartellwächter des US-Justizministeriums eine weitreichende Untersuchung großer Online-Plattformen angekündigt. Die FTC betreibt ebenfalls verschiedene Ermittlungen gegen solche Unternehmen.

Airbnb: Der Apartment-Vermittler ist in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres laut einem Zeitungsbericht in die roten Zahlen geraten. Das Unternehmen habe in diesem Zeitraum einen Verlust von 322 Millionen Dollar (295 Mio Euro) gemacht, schrieb das „Wall Street Journal“ am Dienstag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum habe es noch einen Gewinn von 200 Millionen Dollar gegeben. Ein starker Kostenanstieg habe die Bilanz erheblich belastet, heißt es in dem Bericht. So gebe Airbnb etwa viel Geld aus, um Sicherheitslücken seiner Plattform zu schließen. Die roten Zahlen kämen angesichts des für 2020 geplanten Börsengangs ungelegen, da sie den Aktienpreis drücken könnten. Zuletzt war Airbnb mit 31 Milliarden Dollar bewertet worden. Ohnehin sei mit dem Börsendebüt wohl nicht vor dem dritten Quartal zu rechnen, zitierte die Zeitung Quellen aus dem nahen Umfeld des Unternehmens. Das Timing hänge auch von den Folgen des Coronavirus ab, der Airbnb im wichtigen Wachstumsmarkt China massiv belaste.

Jenoptik: Der Vorstand des Jenoptik-Konzerns legt am Mittwoch in Jena erste Zahlen zum Verlauf des Geschäftsjahres 2019 vor. Die ersten drei Quartale hatte es nur ein schwaches Umsatzwachstum und einen kleineren Gewinn als im Vorjahreszeitraum gegeben. Trotzdem war der Vorstand bei seiner Prognose geblieben, dass ein Konzernumsatz von 850 bis 860 Millionen erreicht werden kann. Anfang dieses Jahres hatte das Unternehmen seine Verkaufspläne für sein Militärgeschäft auf Eis gelegt. Zur Begründung hieß es, die Angebote für den in der Sparte Vincorion zusammengefassten Bereich seien zu niedrig gewesen. Von den rund 4000 Jenoptik-Beschäftigten arbeiten nach Unternehmensangaben etwa 800 Mitarbeiter bei der Militärtechnik-Sparte.

Von Markus Weingran / dpa-AFX

Foto: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

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