Deutsche Börse: Interesse am Börsenplatz Madrid? ++ Autoabsatz: VW ganz groß, BMW so lala und Daimler zum vergessen ++ Thyssenkrupp: Sparte Industrial Solution kommt ins Schaufenster

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Wall Street lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Da kommt ein Tweet einer Mitarbeiterin von CNBC aus China der besagt, dass die Volksrepublik an einem Phase 1 Deal mit den USA zweifelt und die US-Leitindizes zucken mal kurz, schließen aber am Ende des Tages doch noch im Plus.

Die Anleger setzen damit weiterhin auf einen ersten Deal zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Die Reaktion an der Wall Street hat mal wieder gezeigt, dass es trotz aller Zweifel nichts nützt sich gegen den Markt zu stemmen. Die US-Anleger wollen weiterhin Höchstkurse sehen und lassen sich durch nichts abbringen.

Da die Berichtssaison gelaufen ist gibt es wohl nur noch zwei Varianten, die die Stimmung kippen lassen könnten. Ein Tweet von Donald Trump oder ein klares Dementi aus dem Reich der Mitte. China wird diesen Schritt aber nicht gehen. Sie überlassen wie gewohnt den USA das agieren im Handelsstreit und reagieren dann dementsprechend. Diese Taktik verfolgt die Volksrepublik schon seit Ausbruch des Handelsstreites. Auch wenn sie sich hinter den Kulissen gegen die Forderungen der USA sträubt, die USA haben immer zuerst über den Stand der Dinge berichtet.

Was dabei lediglich auffällt ist, dass China deutlich verhaltener antwortet als die USA. Das bestimmende Thema bei den Verhandlungen dürften wohl die Strafzölle bleiben. Sollten sie komplett bestehen bleiben, dürfte China keinem ersten Deal zustimmen. Donald Trump hat bereits vergangene Woche verkündet, dass keine Änderungen an den Strafzöllen geplant seien. Daher könnte der Verhandlungsstand vielleicht doch nicht ganz so weit sein, wie Larry Kudlow am Freitag verkündet hatte. Es bleibt jedenfalls spannend, ob sich die USA und China wirklich zu einem ersten Teilabkommen durchringen können.

Ungewöhnlich freundlicher Tweet Richtung Fed

Wenn Donald Trump nicht gegen die Fed poltert, dann könnte etwas im Busch sein. Der US-Präsident hat sich am Montag mit Jerome Powell getroffen und anschließend die US-Notenbank nicht an den Pranger gestellt, sondern einen ungewöhnlich freundlichen Tweet abgesetzt.

Hat Trump Powell vorgewarnt?

„Alles wurde diskutiert“, schrieb Trump auf dem Kurznachrichtendienst. So habe man über negative Zinsen, eine geldpolitische Lockerung und die Dollar-Stärke gesprochen. Es habe sich um ein „sehr gutes und herzliches Treffen“ im Weißen Haus gehandelt. Solche Tweets von Donald Trump über die Fed haben Seltenheitswert. Vielleicht hat Trump Powell auch vorgewarnt, dass es schon bald stürmisch an den Märkten werden könnte, weil der Handelsdeal mit China erneut auf der Kippe steht.

Trump hatte zuvor Powell immer wieder heftig kritisiert. Er fordert seit Monaten drastische Zinssenkungen. Er warf dem Notenbankchef immer wieder Versagen vor. Die Fed hat im laufenden Jahr drei Mal den Leitzins um jeweils 0,25 Prozentpunkten gesenkt. Er liegt jetzt in einer Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent. Zuletzt hatte die Fed aber keine weiteren Zinssenkungen in Aussicht gestellt.

Laut einer Mitteilung der Fed nahm auch Finanzminister Steven Mnuchin an dem Treffen teil. Auf Einladung des Präsidenten habe man über Wirtschaft, Wachstum, Beschäftigung und Inflation gesprochen. In der Mitteilung wird betont, dass die Fed ihre Entscheidungen unabhängig von der Politik treffe.

Dax traut dem Braten noch nicht so recht

Der deutsche Leitindex bleibt seiner verhaltenen Einstellung treu. Obwohl die US-indizes weiter auf Rekordjagd sind, bleibt der Dax vorsichtig. Auch heute bricht keine Euphorie aus. Das deutsche Börsenbarometer startet mit einem Plus von 0,28 Prozent und 12.244,30 Punkten in den Handelstag.

Deutsche Börse: Steigen die Frankfurter ins Rennen um den Börsenplatz Madrid ein?

La Informacion berichtet heute auf seiner Internetseite, dass die Frankfurter Börse ebenfalls Interesse an der Börse Madrid hat. Ein konkretes Angebot gibt es aus Frankfurt allerdings nicht. Damit könnte sich ein sehr spannender Bieterkampf um den spanischen Börsenbetreiber Bolsas y Mercados Espanoles (BME) entwicklen. Unmittelbar nach Bekanntwerden von Gesprächen zwischen der Euronext und BME warf der Schweizer Konkurrent Six seinen Hut in den Ring und legte ein konkretes Angebot vor. Six bietet den Spaniern insgesamt 2,84 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Montag in Zürich mitteilte. Der gebotene Preis pro Aktie liegt damit bei 34 Euro. Anleger hoffen offenbar auf noch ein wenig mehr: Der Kurs der BME-Papiere schnellte zeitweise auf mehr als 35 Euro und damit auf den höchsten Stand seit vier Jahren nach oben. Zuletzt stiegen die Papiere noch um 37 Prozent auf 34,80 Euro.

Das Angebot von Six entspricht einer Prämie von rund 34 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Die Kaufsumme wollen die Schweizer bar bezahlen. Sie wollen mit der Übernahme zum drittgrößten Börsenbetreiber Europas aufsteigen. Eine Analystin der spanischen Bank Bankinter rät BME-Aktionären, das Angebot anzunehmen.

Die Transaktion könnte schon im ersten Halbjahr 2020 vollzogen werden, heißt es in der Mitteilung von Six. Das Unternehmen habe bei der spanischen Aufsichtsbehörde einen Antrag auf Genehmigung des Angebots eingereicht. „BME kann von der Expertise von Six entlang der gesamten Wertschöpfungskette profitieren und erhält die Möglichkeit, EU-Hub für den größten Vermögenspool der Welt zu werden“, erklärte Six-Chef Jos Dijsselhof.

BME sieht das Angebot der Schweizer laut einer Mitteilung grundsätzlich positiv und hält den Preis für angemessen. Zudem sei eine Vertragsstrafe vereinbart worden für den Fall, dass der Deal wegen eines Konkurrenzangebots nicht zustande käme.

Ein Konkurrenzangebot liegt bisher zwar nicht vor, allerdings spricht auch die Euronext mit BME. Über ein Interesse der Euronext, die Börsen in Amsterdam, Brüssel, Dublin, Lissabon und Paris betreibt, war bereits in der vergangenen Woche spekuliert worden.

Autoabsatz: VW gibt den Ton an und Daimler hinkt hinterher

Der Autoabsatz in Europa ist im Oktober dank eines niedrigen Vorjahreswertes deutlich gestiegen. Die Zahl neu zugelassener Fahrzeuge habe sich um 8,7 Prozent auf 1,2 Millionen Stück erhöht, teilte der Branchenverband Acea am Dienstagmorgen in Brüssel mit. 2018 waren die Verkäufe vor dem Hintergrund der Einführung neuer Abgasvorschriften (WLTP) um mehr als 7 Prozent eingebrochen.

Im Oktober legten vier der fünf wichtigsten europäischen Absatzmärkte zu. Dabei war das Plus in Deutschland mit 12,7 Prozent am deutlichsten. Auf den Plätzen folgten Frankreich (+8,7%), Italien (+6,7%) und Spanien (+6,3%). Im Brexit-geplagten Großbritannien sank die verkaufte Stückzahl hingegen um 6,7 Prozent.

Unter den deutschen Produzenten glänzte der Volkswagen-Konzern (VW) mit einem Anstieg der neu zugelassenen Fahrzeuge um fast ein Drittel auf mehr als 300 000. Der Marktanteil sprang dadurch von 20,8 auf 25,1 Prozent. Bei BMW lag das Absatz-Plus noch bei 2,9 Prozent, während Daimler sogar ein Minus von 0,2 Prozent hinnehmen musste. Opel und Vauxhall sackten mehr als ein Viertel ab.

Kurz & knapp:

Thyssenkrupp: Der Industriekonzern könnte sich Kreisen zufolge zu Änderungen bei seiner Sparte Industrial Solutions entschließen. Das Unternehmen habe die US-Bank Citigroup mit der Untersuchung des Geschäfts rund um industrielle Anlagen und Systeme beauftragt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Sparte könnte vollständig oder in Teilen das Interesse von Wettbewerbern oder Investmentfirmen wecken, hieß es weiter. Vertreter von Thyssenkrupp und Citigroup wollten auf Bloomberg-Anfrage zu der Angelegenheit keine Stellung nehmen.

1&1 Drillisch: Die US-Bank Citigroup hat 1&1 Drillisch von „Sell“ auf „Buy“ doppelt hochgestuft und das Kursziel von 23 auf 28 Euro angehoben. Eine langfristige Vereinbarung mit Telefonica Deutschland könnte ein tragfähiges Geschäftsmodell für Drillisch schaffen – mit verbesserter Transparenz und akzeptablen Erträgen im Verlauf der Zeit, schrieben die Analysten in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Aus fundamentaler Sicht sei Drillisch womöglich keine langfristige Kaufempfehlung, aber zumindest bis Ende März rechnet der Experte nicht mit bedeutenden Enttäuschungen bei den Schätzungen. Drillisch sei derzeit attraktiv bewertet.

TLG: Die beiden Gewerbeimmobilien-Konzerne Aroundtown und TLG machen bei ihrer geplanten Milliardenfusion Nägel mit Köpfen. Aroundtown legte am Dienstag das Ende Oktober angekündigte Übernahmeangebot für TLG vor. Die Aktionäre der TLG Immobilien sollen je Papier 3,6 Aroundtown-Aktien aus einer Kapitalerhöhung erhalten, wie beide Unternehmen am Dienstag in Berlin mitteilten. Das entspreche einem Angebotspreis von 27,66 Euro je TLG-Aktie beziehungsweise einer Prämie von 3,2 Prozent zum letzten Schlusskurs. Vorstand und Aufsichtsrat von TLG unterstützten die Offerte, für die voraussichtlich keine Mindestannahmeschwelle geplant sei. Zudem verpflichtet sich der größte TLG-Aktionär, die Ouram Holding, ihre Beteiligung von rund 28 Prozent anzudienen.

Von Markus Weingran

Foto: rvlsoft / Shutterstock.com

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