Deutsche Inflation steigt überraschend - Essen und Dienstleistung teurer

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutsche Inflation ist trotz der Corona-Krise im Juni überraschend gestiegen.

Die Teuerungsrate kletterte auf 0,9 von 0,6 Prozent im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im Mai lag sie noch auf dem niedrigsten Stand seit September 2016. Ökonomen hatten mit einem unveränderten Niveau gerechnet. Die Europäische Zentralbank sieht einen Wert von knapp zwei Prozent als ideal für die Konjunktur an, verfehlt dieses Ziel aber für den Euro-Raum schon seit Jahren.

Der weltweite Konjunktureinbruch infolge der Corona-Pandemie hat den Ölpreis in den vergangenen Wochen gedrückt und damit auch die Inflation gebremst. Energie verbilligte sich den Statistikern zufolge im Juni binnen Jahresfrist um 6,2 Prozent - damit aber nicht mehr so stark wie noch im Mai mit 8,5 Prozent. Der Effekt sinkender Ölpreise auf die Inflation sei zu Ende, sagte Helaba-Experte Ralf Umlauf in einer ersten Reaktion zu den Daten. Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse verteuerten sich hingegen erneut weit überdurchschnittlich um 4,4 Prozent. Dienstleistungen kosteten 1,4 Prozent mehr, wobei die Wohnungsmieten um 1,4 Prozent anzogen. Waren verteuerten sich insgesamt um 0,2 Prozent, nach einem Minus von 0,4 Prozent im Mai.

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