Devisen: Euro fällt auf dreimonatigen Tiefstand

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag weiter nachgegeben und ist erneut auf einen dreimonatigen Tiefstand gefallen. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung im Tief 1,1859 US-Dollar und damit so wenig wir seit gut drei Monaten nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1938 Dollar festgesetzt.

Der Euro wird schon seit einiger Zeit durch einen steigenden Dollar unter Druck gesetzt. Ausschlaggebend sind zunehmende Wachstums- und Inflationserwartungen in den USA, die auf das von der Regierung angestoßene Konjunkturpaket in Billionenhöhe zurückgehen. Am Wochenende wurde das Paket durch den Senat abgesegnet. Die Zustimmung des Repräsentantenhauses gilt als nahezu sicher, da die demokratische Partei von Präsident Joe Biden dort über eine klare Mehrheit verfügt.

Deutsche Konjunkturdaten enttäuschten und sorgten für zusätzliche Belastung. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ging im Januar deutlich zurück. Analysten verwiesen allerdings auf einige Sonderbelastungen. Dennoch dürfte es für die Industrie schwer werden, ein Schrumpfen der Gesamtwirtschaft im ersten Quartal zu verhindern, erklärte ING-Chefökonom Carsten Brzeski. Die Industrie ist bisher wesentlich besser durch die Corona-Krise gekommen als die Dienstleiter, weil letztere stärker durch die Virus-Beschränkungen betroffen sind.

Am Nachmittag werden keine entscheidenden Daten aus den USA erwartet. Wortmeldungen hochrangiger Zentralbanker sind ebenfalls nicht angekündigt./bgf/jsl/jha/

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