Die Coronarezession ist nicht mehr aufzuhalten! 1 Grund, warum intelligente Investoren trotzdem nicht umschichten

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Totgesagte leben länger. Die Volatilität am Aktienmarkt ist zurück und erstrahlt in voller Blüte.

Der VIX-Index, der die Volatilität des US-Index S&P 500 abbildet, explodierte zuletzt auf den höchsten Stand seit 2015 (Stand: 10.02.2020).

Die meisten Investoren dürfte diese ungewohnte Lebendigkeit nicht erfreuen. Schließlich lösen sich mit dem brutalen Abverkauf viele lieb gewonnene Erwartungen an das persönliche Vermögen in Rauch auf.

Aber in Wahrheit kommt die womöglich bevorstehende Coronarezession wie gerufen. Denn jetzt können die Unternehmen so richtig die Sau rauslassen.

Rezession in Sicht

Der Chefökonom der ING Deutschland fand kürzlich deutliche Worte zur wirtschaftlichen Gesamtsituation. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus sei eine leichte Rezession nicht mehr abwendbar (Stand: 10.03.2020).

Ob leicht, mittel oder schwer: Rezession bleibt Rezession. Natürlich können Aktien auch in einem schrumpfenden Wirtschaftsumfeld zulegen. Doch mittel- bis langfristig trifft die Fantasie der Investoren immer auf die Realität. Da sollte die Realität gefälligst die Fantasie übertreffen!

Prallt man jedoch auf eine Realität, in der Unternehmen weniger Geld verdienen oder gar zum Totalausfall werden, kann es ungemütlich werden. So weit, so logisch!

Giftschrank auf!

Doch eine Coronarezession bietet auch Chancen. Insbesondere dann, wenn man davon ausgeht, dass die Zahl der weltweiten Neuinfektionen in den nächsten Monaten spürbar sinken wird - so wie es zuletzt auch in China zu beobachten war (Stand: 10.03.2020).

In dieser Gemengelage haben die Unternehmen die beinahe einmalige Chance auf ein richtig miserables erstes Quartal, kombiniert mit der Hoffnung auf eine baldige Beruhigung auf den weltweiten Absatzmärkten. Die (meisten) Kunden sind ja nicht tot, sondern nur vorsichtig oder in Quarantäne!

Was ein richtig miserables erstes Quartal so verführerisch macht, dürften Kenner der „Big Bath“(Großes Bad)-Methode nur allzu gut wissen. Ein Unternehmen, das ein „großes Bad“ nimmt, versucht möglichst viele negative Faktoren, die sich mit der Zeit angesammelt haben, in eine Rechnungsperiode zu stopfen. Für all jene, die dann diese Zahlen sehen, wirkt das Unternehmen wie die Titanic kurz vor dem Eisberg. Praktischer Nebeneffekt: Die schlechte Leistung im ersten Quartal 2020 kann man voll und ganz auf die Coronarezession schieben.

Ist der Giftschrank erst mal leer und alle zartbesaiteten Investoren in die Flucht geschlagen, können die folgenden Quartale nur besser werden. Frisch gebadet und ohne Altlasten - wie der Phönix aus der Asche!

Umschichten wegen eines schlechten Quartals? Nein, danke!

Rezession hin oder her - wegen eines schlechten Quartals rühre ich sicher keinen Finger.

Erst recht nicht in einer Gesamtsituation, die förmlich nach kreativer Buchhaltung schreit. Wenn sich jetzt noch der eine oder andere pessimistische Ausblick in die Quartalsberichte meiner Lieblingsunternehmen schleicht, mache ich eine Flasche Champagner auf.

Warum? Ganz einfach! Nach exzessiver Panik wirkt der Normalzustand wie das Paradies. Nach apokalyptischen Verlusten wirkt ein moderater Gewinn wie der Jackpot. Jede Wette: Viele Investoren, die jetzt in Panik umschichten, werden nächstes Quartal wieder zu begeisterten Käufern meiner Lieblingsaktien.

Kein Wunder, dass Börsenlegende Warren Buffett nicht viel von Prognosen in Quartalsberichten hält. Drei Monate sind einfach zu knapp bemessen, um auf dieser Basis eine adäquate Unternehmensbewertung vorzunehmen. Es genügt ein Großauftrag, der sich über die Quartalsgrenze schiebt, und schon reißen die Quartalszahlen den Ausblick.

Wer in solchen Strukturen gefangen ist, hat mein aufrichtiges Mitleid - und das Okay, hin und wieder die kurzfristigen Investoren mit kreativer Buchhaltung zu schocken.

So ein „großes Bad“ hat letztendlich mehr Vorteile als Nachteile. Köpfe werden wieder klar, Erwartungen wieder realistisch und alle kehren nach erfolgreicher Anwendung der Hegel’schen Dialektik wieder in eine gesunde Balance zurück.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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