Diese Mobile-Gaming-Aktie ist ein schlafender Gigant

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Zeit, die Verbraucher mit Handyspielen verbringen, hat in der Vergangenheit laut TechCrunch um 10 % pro Jahr zugenommen. Die Entwicklung von Mobile-Technologien zusammen mit der laufenden Integration von 5G lassen alte Grafik- und Geschwindigkeitsbarrieren verschwinden und machen den Weg frei für reibungslos funktionierende Gaming-Plattformen.

Der Macher von bekannten Spielen wie Farmville, Zynga Poker, Mafia Wars und Café World, Zynga, ist seit 2007 im Geschäft. Der Weg ins Jahr 2019 war steinig: Die monatlichen Nutzerzahlen sind seit 2012 von 298 Millionen auf zuletzt 70 Millionen gefallen, was sich auch im Aktienkursverlauf zeigt. 2017 stellte Zynga dann einen neuen CEO vor, Frank Gibeau, der das Unternehmen rationalisieren und strategisch neu ausrichten sollte. Zwei Jahre und einige Übernahmen später könnte Gibeau nun auf dem richtigen Weg sein.

Kaufe das Wachstum

Zynga hat seine Fähigkeit bewiesen, sich mit dem Markt zu entwickeln und durch innovative Strategien und Spiele der Konkurrenz einen Schritt voraus zu bleiben. Um sein Wachstum zu beschleunigen, nahm das Unternehmen kürzlich 690 Millionen Dollar in Wandelanleihen auf, was 600 Millionen Dollar Cash einbrachte. Zudem wurde das Hauptgebäude verkauft und nun vom Käufer zur Nutzung geleast (Sale and lease back), was nochmal 580 Millionen Dollar in die Kassen spülte. Nun verfügt das Unternehmen über 1,3 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln, was für Gibeau Spielraum für Übernahmen schafft.

2018 kaufte Zynga den Spieleentwickler Gram Games, den Entwickler von Merge Dragons und vielen weiteren bekannten Spielen, für 250 Millionen Dollar. Die Übernahme scheint sich bisher für Zynga auszuzahlen. Laut Gibeau lag der Übernahmepreis zwischen dem Zwei- und dem Dreifachen der Umsätze von Gram. Wenn wir annehmen, dass die Gewinne des Unternehmens solide waren, könnte die Zeit bis zum Break-Even recht kurz ausfallen. Die Übernahme wurde außerdem genutzt, um aus dem erfolgreichen Spiel Merge Dragons einen Spinoff namens Merge Magic zu kreieren, der ähnlich populär wie Merge Dragons, eines der Top-50-Spiele in den USA, werden könnte.

Die zweite Übernahme Zyngas 2018 war der Kauf von 80 % von Small Giant Games für 560 Millionen Dollar. Drei Jahre nach der Akquisition soll der Spieleentwickler dann ganz zu Zynga gehören. Ein einziges Spiel von Small Giant, Empires & Puzzles, könnte laut Sensor Tower jährliche Umsätze von 19 Millionen Dollar einbringen. Der Gesamtumsatz lag 2017 bei 190 Millionen Dollar, was knapp hinter Zyngas Spiel Words with Friends liegt.

Ein Ausbau des Spieleportfolios und weitere Akquisitionen werden für Wachstum im Mobile-Segment sorgen: Aus Gram Games’ Merge Dragons Merge Magic zu entwickeln, war ein brillanter Schachzug, den Zynga mit jedem populären Titel wiederholen könnte.

Die Zukunft sieht vielversprechend aus

Der Umsatz und die Bookings stiegen im zweiten Quartal 2019: Der Umsatz betrug 306 Millionen, ein Anstieg von 41 % zum Vorjahreszeitraum, während die Bookings auf 376 Millionen anstiegen und um ganze 61 % wuchsen. Falls du dich fragst, wo der Unterschied zwischen Bookings und Umsatz liegt: Die Bookings ergeben sich aus noch nicht verbuchten Umsätzen zuzüglich der Verkäufe von In-Game-Gegenständen und Werbeeinnahmen. Die tatsächliche Verbuchung dieser Einnahmen als Umsatz erfolgt über die gesamte Lebensdauer eines durchschnittlichen Spieler-Accounts. Wenn die Bookings stark steigen, werden die Umsätze irgendwann nachziehen.

Zynga Mobile Revenue and Mobile Bookings

Quelle: Zynga

Der operative Cashflow lag im zweiten Quartal bei 99 Millionen Dollar - der höchste Wert seit dem vierten Quartal 2011, was Investoren gefallen sollte. Der Wert liegt um 140 % über dem Vorjahresbetrag, wodurch Spielraum für Investitionen, etwa größere Übernahmen, geschaffen wird. Das Management hob kürzlich die Umsatzprognose für 2019 um 40 Millionen auf 1,24 Milliarden Dollar an, was ein Wachstum von 37 % zum Vorjahr ergibt. Die Prognose für die Bookings wurde um 50 Millionen auf 1,5 Milliarden erhöht, die Wachstumsrate beträgt hier 55 %.

Man braucht nicht lange, um zu erkennen, dass Zynga ein gesundes Unternehmen ist, das sich als schlanker und schneller Player mit Fokus auf Übernahmen und Nutzerengagement neu positioniert hat. Die täglich beziehungsweise monatlich aktiven Nutzer stagnieren zwar, doch die Bookings pro Nutzer steigen mit jedem Quartal immer weiter.

Mobile Average Bookings per Mobile Daily Active Users

Quelle: Zynga

Die Spiele haben gerade erst begonnen

Zynga ist ein Unternehmen, das ein Kuchenstück vom wachsenden Mobile-Gaming-Bereich abbekommen wird. Das Potenzial für wachstumstreibende Übernahmen - mit 1,3 Milliarden an liquiden Mitteln in der Kriegskasse - und das beeindruckende Portfolio an Spielen sind gute Gründe, um sich die Zynga-Aktie ins Depot zu legen. Mit einem positiven Cashflow, Umsatz- und Bookings-Wachstum und einem wachsenden Mobile-Markt ist Zynga gut positioniert für Erfolge.

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Justin Cardwell besitzt Aktien von Zynga. The Motley Fool empfiehlt Zynga. Dieser Artikel erschien am 26.9.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

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Foto: The Motley Fool

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