Diese Top-Aktien hat Warren Buffett gerade gekauft

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Warren Buffetts Erfolgsbilanz beim Aktienkauf für Berkshire Hathaways (WKN:A0YJQ2) 200 Milliarden US-Dollar schweres Portfolio macht jede Nachricht über Berkshire zu einer Sache, über die man informiert sein muss. Glücklicherweise muss Buffett jedes Quartal einen 13F-Bericht bei der Securities and Exchange Commission einreichen, der dann zeigt, was er alles gekauft hat. Die jüngste Einreichung kam gerade heraus und zeigt, dass Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2018 nicht gerade untätig war. Neben dem Kauf weiterer Aktien von Apple (WKN:865985), der größten Beteiligung, hat Buffett weiter Goldman Sachs (WKN:920332), Delta Air Lines (WKN:A0MQV8), Southwest Airlines (WKN:862837) und U.S. Bancorp (WKN:917523) im letzten Quartal gekauft, und zwar alle um mehr als 10 %.

Apple: nach wie vor Buffetts Lieblingsaktie

Apple holt für Buffetts Berkshire Hathaway viel Geld rein, und Buffett erwartet ganz offensichtlich nicht, dass Apples Aktien demnächst fallen werden.

Der Hersteller des iPhone tauchte erstmals 2016 im Portfolio von Berkshire Hathaway auf, und seitdem hat man jedes Quartal mehr Aktien hinzugekauft. Nachdem Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 12,4 Millionen weitere Aktien erworben hatte, ist der anfängliche Anteil von 1 Milliarde US-Dollar auf fast 252 Millionen Aktien im Wert von 53 Milliarden US-Dollar gestiegen. Ende 2017 hielt Berkshire noch 165 Million Anteile, die ungefähr 28 Milliarden US-Dollar wert waren.

Trotz eines großen Anstiegs der Apple-Aktien im vergangenen Jahr scheint Buffett überzeugt, dass Apple genügend Potenzial hat, um weiter steigen zu können. Er könnte Recht haben. Nach Angaben der International Data Corporation (IDC) gingen die weltweiten Verkäufe von Smartphones im zweiten Quartal um 1,8 % gegenüber dem Vorjahr zurück, während der Absatz von Apples iPhone um rund 1 % auf 41,3 Millionen stieg. Da Apple immer mehr für die Geräte verlangt, konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr 20 % steigen, was Apple ermöglicht hat, die Absätze um 17 % zu steigern, rauf auf 53 Milliarden US-Dollar.

Wichtig ist, dass der Anstieg der weltweit aktiven Nutzer den Umsatz für Apple Services wie Apps und iTunes im vergangenen Jahr um 28 % gesteigert hat. Apple meldete auch eine solide Leistung bei seinen Tablets, Computern, Uhren und Kopfhörern, und insgesamt verbesserte sich das Ergebnis von Apple aufgrund der wachsenden Nachfrage nach seinen margenstarken Produkten und Dienstleistungen um 40 % auf 2,34 US-Dollar pro Aktie.

Apple ist unbestreitbar teurer in Bezug auf Preis zu Umsatz und Preis zu Gewinn. Aber obwohl beide Kategorien Fünfjahreshöchststände ansteigen, hat Buffett immer noch nicht die Profite einsacken wollen. Ob Apple wohl Berkshire Hathaways größte Position bleibt? Wir wissen es nicht, aber es gibt viele Nutzer, die noch alte iPhones in der Tasche haben, und mit den neuen Produkten, die diesen Herbst kommen, könnte die Firma weiterhin zweistellige Absätze und Profite liefern.

Unternehmengehaltene Aktienzugekaufte Aktien im Q2 2018VeränderungWert in Milliarden US-Dollar
Apple251.955.87712.388.2445,17 %52,8
Goldman Sachs13.254.4902.294.97120,94 %3
Delta Air Lines63.665.84010.,066.48318,78 %3,4
Southwest Airlines56.547.3998.887.94318,65 %3,3
U.S. Bancorp100.693.8749.846.15310,84 %5,3

Stand: 30.6.2018. Quelle: Berkshrie Hathaways SEC-Formular.

Finanzspritze

Warren Buffett ist seit langem schon ein großer Investor in Finanzwerte, aber derzeit sind offenbar Goldman Sachs und U.S. Bancorp seine Lieblingsaktien.

Im zweiten Quartal stieg die Position von Berkshire Hathaway beim Investment-Banking-Giganten Goldman Sachs um 20 % auf 13,2 Millionen Aktien und ist damit der viertgrößte institutionelle Investor von Goldman Sachs. Buffetts Begeisterung für Goldman Sachs könnte darauf hinweisen, dass er glaubt, dass der Anstieg der Volatilität, den die Anleger Anfang des Jahres erlebt haben, anhalten wird, was eine gute Nachricht für die Handelsumsätze von Goldman Sachs wäre.

Im ersten Quartal stiegen die Erträge aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Devisen und Rohstoffen (FICC) gegenüber dem Vorjahr um 23 %, die Erträge aus dem Aktienhandel um 38 %. Im zweiten Quartal blieben die Aktienerträge gegenüber dem Vorjahr unverändert, aber die FICC-Einnahmen stiegen um 45 % auf 1,68 Milliarden US-Dollar. Das in Verbindung mit zweistelligem Wachstum bei den anderen Produkten und Dienstleistungen, einschließlich der Vermögensverwaltung, sind ein gutes Rezept für höhere Gewinne. So lag der verwässerte Gewinn pro Aktie von Goldman im ersten Halbjahr 2018 bei 12,93 US-Dollar gegenüber 9,10 US-Dollar im Vergleichszeitraum 2017.

Buffett ist in diesem Jahr auch ein größerer Fan von U.S. Bancorp geworden. Im ersten Quartal kaufte er 3,8 Millionen Aktien und im zweiten Quartal fügte er 9,8 Millionen Aktien hinzu, wodurch sich der Anteil von Berkshire an der Bank auf 100,6 Millionen Aktien im Wert von etwa 5,3 Milliarden US-Dollar erhöhte.

U.S. Bancorp bietet traditionelle Bank- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen für vermögende Privatkunden und institutionelle Investoren an, und diese Nische hat die Anleger mit einer der besten Renditen auf das durchschnittliche Stammkapital der Branche belohnt. Im ersten Quartal lag der ROCE bei 14,9 % und im zweiten Quartal bei 15,3 %. Aus heutiger Sicht lag die Eigenkapitalrendite aller US-Banken im ersten Quartal bei rund 11 %.

Das Geschäftsmodell des Unternehmens führt auch zu einer branchenführenden Kreditqualität. Im ersten Quartal waren nur 0,62 % der Kredite um 90 Tage oder mehr überfällig, und im zweiten Quartal lag die Rate bei 0,55 %. Zum Vergleich: Die Kreditverzugsrate aller US-Banken lag im ersten Quartal bei 1,71 %.

Angesichts der Tatsache, dass der Zinsüberschuss und die zinsunabhängigen Erträge der US-Bancorp im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,9 % bzw. 2,8 % gestiegen sind, könnte der Kauf der Aktien von Berkshire fortgesetzt werden. Vor allem auch, weil U.S. Bancorp auf Erfolge in der Vergangenheit hinweisen kann und die starke Wirtschaft derzeit die Banken trägt.

Die besten Airline-Aktien

Vielleicht ist Buffetts Entscheidung, Fluggesellschaften ins Portfolio von Berkshire Hathaway zu holen, eine der überraschendsten Investitionsentscheidungen, die er in jüngster Zeit getroffen hat. Die Luftfahrtindustrie hat in der Vergangenheit durch unbeständige Verbraucher und schwankende Treibstoffkosten große Einbrüche erlitten, und wegen der vielen Konkurse hat Buffett in der Vergangenheit gesagt, dass die Branche eine „Todesfalle“ für Investoren darstellt.

Dennoch tauchte im vergangenen Jahr eine Reihe von Fluggesellschaften im Portfolio von Berkshire Hathaway auf, und in diesem Jahr scheint Buffett seinen Fokus auf zwei zu beschränken: Delta Air Lines und Southwest Airlines. Obwohl American Airlines (WKN:A1W97M) und United Continental (WKN:A1C6TV) im Portfolio bleiben, verkaufte Berkshire Hathaway im letzten Quartal Anteile an jedem dieser Betreiber. Stattdessen wurden die Anteile an Delta Air und Southwest erweitert, den beiden Unternehmen, die die besten Betriebsmargen im 12-Monats-Vergleich aufweisen.

Southwest liegt mit einer Marge von 15 % vorne, aber Delta liegt mit 12,9 % nicht weit dahinter. Zum Vergleich: Die operative Marge von American und United Continental liegt bei rund 9 %.

Die Leistung von American Airlines im zweiten Quartal war weniger toll. Mein Kollege bei The Motley Fool Adam Levine-Weinberg hat mal die Probleme dort detailliert unter die Lupe genommen, aber kurz gesagt sieht sich das Unternehmen einem verschärften Wettbewerb und großen Kostensteigerungen gegenüber, und Wachstum ist aufgrund der Schuldenlast nicht gerade einfach.

Zugegeben, Delta Air und Southwest kennen auch die Herausforderungen der Branche, aber sie haben wohl strukturelle Vorteile, die ihre besseren Betriebsergebnisse unterstützen. Im Falle von Delta bedeutet das weniger Regionaljets als bei American, was der Fluggesellschaft erlaubt, den Profit pro Sitz am Drehkreuz Atlanta zu maximieren. Das Management von Delta teilte den Investoren im Juli mit, dass die Kosten für alles außer Treibstoff bis zum Jahresende abflachen und negativ werden, und wenn das passiert, könnte die operative Marge sogar noch höher ausfallen.

Southwest gilt seit langem als einer der besten Low-Cost-Airline-Betreiber der Branche, da die Fluggesellschaft kleinere Flughäfen nutzt. Ein Unfall, der Anfang des Jahres zum Tod eines Patienten führte, belastete jedoch die Geschäftszahlen des Unternehmens im zweiten Quartal und belastete den Aktienkurs. Die Aktivitäten des Unternehmens dürften jedoch die mit den steigenden Treibstoffpreisen verbundenen Kostenbelastungen verringern, das Management ist zuversichtlich, dass sich die Nachfrage erholen wird. Sollte das stimmen, dann könnte sich Buffetts Taktik auszahlen, indem er ein schwaches Q2 zum Kauf genutzt hat, um weitere Anteile an Southwest zu kaufen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway und Southwest Airlines.

Dieser Artikel von Daniel Sparks erschien am 15.8.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

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Foto: The Motley Fool.

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