DIHK fordert als Mittel gegen Pleitewelle mehr Eigenkapital für Mittelstand

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung sollte aus Sicht des DIHK auch kleineren Firmen und Mittelständlern Eigenkapital zur Verfügung stellen, um eine Pleitewelle als Folge der Corona-Krise zu vermeiden.

"Im Herbst kann sich die Situation negativ zuspitzen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Martin Wansleben, am Dienstag in Berlin. Es werde dann in vielen Fällen das nötige Eigenkapital fehlen. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der neben Krediten und Bürgschaften auch Firmen wie zuletzt der Lufthansa Eigenkapital zuschießen kann, müsse dringend erweitert werden, forderte der DIHK. Firmen mit weniger als 250 Mitarbeitern müssten auch einen Zugang bekommen. "Wir sehen keine Alternative dazu", sagte Wansleben.

Es müssten aber private Geldgeber - Lebensversicherer oder Fonds beispielsweise - ins Boot geholt werden. "Der Staat kann es nicht alleine richten." Entsprechende Vorschläge habe der DIHK bereits eingebracht. Die Gespräche mit der Regierung dazu liefen sehr gut, sagte Wansleben. "Das Problembewusstsein ist voll da." Es werde spätestens im Herbst einen Wettlauf um Eigenkapital geben. Denkbar seien Beteiligungen über Co-Investments von privaten Geldgebern zusammen mit dem Staat oder mit einer Absicherung des Staates. Ein ganz neuer Fonds mache keinen Sinn, es solle auf vorhandenen Strukturen wie dem WSF aufgesetzt werden.

Meistgelesene Artikel