E.ON will Wasserstoffgeschäft mit Partnern ausbauen

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Düsseldorf (Reuters) - Der Energiekonzern E.ON will das Zukunftsgeschäft mit Wasserstoff auf breite Schultern legen.

"Wir werden das Thema Wasserstoff nur in großen Partnerschaften hinkriegen", sagte Vorstandsmitglied Thomas König. Dabei gehe es um Partnerschaften mit starken Industrieunternehmen, aber auch Mittelständlern und Start-Ups. "Wir strecken derzeit unsere Fühler in alle Richtungen aus." Zu der Frage nach Zukäufen in diesem Bereich übte sich der Manager in Zurückhaltung. "Natürlich schließen wir nie aus, über Akquisitionen auch schnell Knowhow aufzubauen."

Aus erneuerbarer Energie erzeugter Wasserstoff kann klimaschonend etwa in der Chemie und Stahlindustrie eingesetzt werden und gilt als Schlüssel für einen Erfolg der Energiewende. Im Gegensatz zu Strom kann Wasserstoff gut gespeichert werden. Die Bundesregierung treibt den Ausbau mit Milliardensummen voran.

König leitet seit 2018 das Netzgeschäft, das bei E.ON der größte Gewinnbringer ist. "Wir investieren allein in die Netze in Deutschland in den Jahren 2020 bis 2022 etwa 6,6 Milliarden Euro." In Deutschland gebe es keinen anderen Verteilnetzbetreiber, der auch nur ansatzweise in diese Größenordnung komme. "Unser Budget im Bereich Wasserstoff liegt im niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Da kommt was zusammen, aber es verteilt sich eben auch auf zahlreiche Projekte." Da Investitionen in Wasserstoff aber mit großen Unsicherheiten verbunden seien, versuche der Konzern, die Mittel mit Fördermitteln auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene aufzustocken.

König begrüßte, dass die Bundesregierung das Thema mit der nationalen Wasserstoffstrategie vorantreibt. Dass Deutschland nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier führend sein wolle, sei ebenso richtig. "Wir treten doch nicht an, um Mittelmaß zu werden. Wir wollen Gas geben und oben mitspielen."

Fast alle großen Konzerne verfolgen Projekte in dem Bereich, darunter Versorger wie RWE, und Uniper oder Stahlkocher wie Thyssenkrupp und Salzgitter.

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