Ergebnis bei Sparkassen in Hessen und Thüringen durch Corona belastet

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Sparkassen in Hessen und Thüringen haben im vergangenen Jahr die Corona-Krise zu spüren bekommen.

Das Betriebsergebnis nach Bewertung sank im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf 733 Millionen Euro, wie der Sparkassenverband Hessen-Thüringen am Montag mitteilte. Grund war unter anderem eine höhere Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle. Auch 2021 bleibe herausfordernd, sagte Verbandspräsident Gerhard Grandke. "Ich gehe davon aus, dass es im laufenden Jahr zu mehr Insolvenzen und Kreditausfällen kommen wird. Derzeit gibt es aber keine Anzeichen dafür, dass dies für unsere Sparkassen nicht beherrschbar sein sollte."

Vor allem Unternehmen hatten im vergangenen Jahr einen höheren Finanzierungsbedarf. Das Volumen der Firmenkundenkredite stieg um sechs Prozent auf 41,6 Milliarden Euro. Der Zuwachs der Kredite resultiere aber nicht nur aus der Corona-Krise, in der Unternehmen durch den Bund abgesicherte Darlehen über ihre Hausbanken beantragen konnten, erklärte Grandke. 95 Prozent der 2020 neu ausgezahlten Kredite seien mittel- bis langfristig und unter anderem für Investitionen gedacht.

Auf der anderen Seite legten die Menschen immer mehr Geld auf die hohe Kante, da wegen der Lockdowns zur Bekämpfung der Pandemie Geschäfte und Restaurants geschlossen waren und Reisen nicht möglich waren. Die Einlagen von Kunden stiegen um mehr als acht Prozent auf 113 Milliarden Euro. Besonders gefragt waren Tagesgeldkonten. Zu viele Einlagen sind für Banken schwierig, da sie bei der EZB für überschüssige Liquidität Strafzinsen zahlen müssen.

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