ETF, Aktienauswahl, Handeln: 3 fatale, teure Fehler, die dich Hunderte Euro kosten können

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Das erfolgreiche Investieren ist vom Grundsatz her kein Hexenwerk. Wer Aktien oder Fonds kauft, um sie langfristig zu halten, dürfte bereits vieles beim privaten Vermögensaufbau richtig machen. Und wer dann noch bei der Auswahl seiner Produkte oder Aktien ein glückliches Händchen besitzt, wird voraussichtlich sogar sehr erfolgreich sein.

Dennoch gibt es so einige Verhaltensweisen, oder besser Fehler, die beim Investieren sehr teuer werden können. Werfen wir in diesem Sinne einen Foolishen Blick auf drei solche Fehler, die dich Hunderte von Euro kosten könnten, sofern du sie nicht weiträumig umgehst.

1) Aktienfonds statt ETF

Ein erster teurer Fehler, der einen bereits Hunderte von Euro kosten kann, hängt zunächst mit der Auswahl eines geeigneten Investmentproduktes zusammen. Dies betrifft jedoch in erster Linie all die Investoren, die eher breit gestreut und prinzipiell mithilfe von Fonds investieren möchten.

Wer hierbei vornehmlich auf aktiv gemanagte Fonds anstatt auf passive ETFs setzt, wird sehr häufig einen teuren Fehler machen. Dies sogar so manches Mal in mehr als einer Hinsicht.

Einerseits sind Aktivfonds nämlich aus Sicht der jährlichen Gebühren alles andere als effizient. Gebühren zwischen 1 und 5 % sind hier je nach Fonds und Fondsmanager durchaus üblich, was deutlich teurer als ein ETF sein dürfte, der lediglich auf eine Kostenquote von 0,x % pro Jahr kommt.

Zudem schaffen es viele Fondsmanager nicht, ihren Vergleichsmarkt zu schlagen. Das heißt im Endeffekt, dass man als Investor deutlich höhere Gebühren für eine Dienstleistung zahlt, die unterm Strich keinen Mehrwert bringt.

Ich denke, du wirst mir daher durchaus recht geben, dass es insgesamt ein einfacherer und deutlich kosteneffizienterer Weg sein könnte, den Markt zu imitieren, als zu versuchen, ihn vielleicht mithilfe eines Fondsmanagers zu schlagen. Zumindest kann einem die ETF-Variante im Laufe vieler Jahre wirklich effektiv so einige Hundert Euro an Fondsgebühren sparen.

2) Ein zu begrenztes Aktienuniversum

Eine zweite Sache, die einen ebenfalls Hunderte von Euro kosten kann, ist, wenn man als Investor einen zu begrenzten Radius für seine Investitionen wählt. Viele Investoren neigen beispielsweise dazu, lediglich in Large Caps zu investieren, häufig zudem noch aus den heimischen Gefilden mit dem Fokus auf bekannte Namen, die sie selbst seit Kindestagen kennen und die die Börse inzwischen als erprobt eingestuft hat. Definitiv ein langer Satz, aber definitiv so manches Mal zutreffend. Und falls du dich in dieser Beschreibung wiederfindest, könnte das ebenfalls durchaus schlecht sein.

Ein solches Vorgehen kann mitunter nämlich ebenfalls ein ziemlich teurer Fehler sein, der sich im Endeffekt in einer schlechteren Performance äußern dürfte. Viele der etablierten und bekannten Aktien - wie beispielsweise viele Dividendenaristokraten - werden bereits von vielen Investoren geschätzt und stark frequentiert, was nicht gerade für marktschlagende Renditen sprechen dürfte.

Wer daher mehr erreichen möchte als der breite Markt, sollte sich hin und wieder auch mal auf die Suche nach Chancen begeben, deren Potenzial nicht bereits durch den breiten Markt sehr komfortabel eingepreist worden ist.

Marktübliche Renditen heißen schließlich nicht weniger als die Entscheidungen zu treffen, die die Summe der Teilnehmer regelmäßig trifft. Und wer sich hin und wieder dieser Definition nicht zu entziehen versucht, wird nie besser oder gleich wie der Markt sein können. Häufig sogar schlechter. Und auch das kann somit ein Fehler sein, der einen auf lange Sicht Hunderte, wenn nicht sogar Tausende Euro an Rendite kosten wird.

3) Zu häufiges Handeln

Eine dritte Sache, die viele Investoren teuer zu stehen kommt, ist das zu häufige Handeln. Viele Investoren kaufen und verkaufen häufiger Aktien, als es eigentlich gesund ist. Beispielsweise weil sich eine Aktie kurzfristig positiv oder negativ entwickelt. Oder aber weil woanders generell möglicherweise vielversprechendere Chancen lauern. Gründe gibt es hierbei unterm Strich viele.

Nichtsdestoweniger handelt es sich jedoch auch hierbei um eine Handelsweise, die sehr teuer ist. Für jede einzelne Transaktion werden schließlich Gebühren fällig, die beim häufigen Handeln dazu führen werden, dass letztlich nur dein Broker profitiert. Nicht jedoch dein Portfolio und deine privaten Finanzen.

Zudem führt das häufige und schnelle Handeln ebenfalls dazu, dass du als Investor deinen Investitionen nicht genügend Zeit einräumst, damit sich der Zinseszinseffekt voll und ganz entfalten kann und dir über Jahre hinweg hohe Renditen ermöglicht. Auch hier gibt es daher mehr als einen Aspekt, der dich mehrere Hundert Euro kosten kann.

Große Sünden, teure Fehler

Wie wir daher abschließend sehen können, kann es sowohl bei der Produkt- oder Aktienauswahl als auch beim Handeln so manchen teuren Fehler geben, den sich vor allem langfristig orientierte Investoren besser sparen sollten.

Hier könnten nämlich, sofern man sein teures Fehlverhalten über viele Jahre weiterdenkt, durchaus die einen oder anderen Hunderte oder gar Tausende Euro verborgen liegen, die einem durch unFoolishes Verhalten abhandenkommen dürften.

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