EUR/USD: Euro steckt Brexit-Wirrwarr gelassen weg – Britisches Pfund nicht

onvista · Uhr

Die europäische Gemeinschaftswährung ist am Donnerstag nur zeitweise durch erhebliche politische Turbulenzen in Großbritannien belastet worden. Nach Rücktritten mehrerer britischer Regierungsmitglieder fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung zunächst bis auf 1,1271 US-Dollar. Bis zum späten Nachmittag erholte er sich aber wieder und stieg auf 1,1319 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1305 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8846 Euro.

Pfund hat größere Probleme

Wesentlich stärker und nachhaltiger als der Euro wurde das britische Pfund geschwächt. Sowohl zum US-Dollar als auch zur Gemeinschaftswährung verlor es etwa 1,5 Prozent an Wert. Auch zu vielen anderen Währungen fielen die Verluste kräftig aus.

Aus Protest gegen die von Regierungschefin Theresa May ausgehandelte Brexit-Vereinbarung mit der Europäischen Union traten gleich mehrere Regierungsmitglieder zurück, darunter der für den Brexit zuständige Minister Dominic Raab. In einer turbulenten Parlamentsdebatte wurde die Vereinbarung von vielen Abgeordneten massiv kritisiert. Brexit-Hardliner Jacob Rees-Mogg sprach sich für ein Misstrauensvotum gegen Regierungschefin May aus.

Bankanalysten kommentierten die Turbulenzen vor allem mit Blick auf die ohnehin fragliche Zustimmung des britischen Parlaments zum Brexit-Vertragsentwurf. Der politische Tumult erschwere eine Zustimmung des britischen Unterhauses zu dem über Monate ausgehandelten Vertragstext, kommentierten Analysten der skandinavischen Banken Danske und Nordea. Das britische Analysehaus Capital Economics sah eine steigende Gefahr eines ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der EU.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88370 (0,87048) britische Pfund, 128,16 (128,64) japanische Yen und 1,1365 (1,1395) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1211,85 (1203,25) Dollar festgesetzt.

Onvista/Reuters

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Foto: welcomia / Shutterstock.com

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