EUR/USD: Vorerst Erholung angesagt
Der Eurokurs hat am Dienstag seine Talfahrt der vergangenen Handelstage unterbrochen und zu einer leichten Gegenbewegung angesetzt. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung mit einem Devisenkurs von im Hoch 1,1278 US-Dollar gehandelt. Am Vorabend war der Kurs noch zeitweise bis auf 1,1216 Dollar gefallen, der tiefste Stand seit Juni 2017. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1261 (Montag: 1,1265) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8880 (0,8877) Euro.
Brexit und Italien sorgen für Strapazen
Trotz der leichten Gegenbewegung steckt die Gemeinschaftswährung nach Einschätzung des Devisenexperten Manuel Andersch von der BayernLB nach wie vor „im Strudel politischer Turbulenzen“. Der Eurokurs wird derzeit durch das Chaos um den Brexit und den italienischen Haushaltsstreit belastet.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Euro hatte die EU-Kommission den Budgetplan eines Mitgliedstaats zurückgewiesen und die Regierung in Rom aufgefordert, den geplanten Haushalt für das kommende Jahr nachzubessern. Die italienische Regierungskoalition der Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega schaltet aber auf stur und provoziert eine weitere Eskalation mit der EU. Zuletzt gab es keine klaren Signale, die auf ein Einlenken hindeuten. Die Frist für Italien endet um Mitternacht.
ZEW-Indikator steigt – ohne Effekt auf Euro
Neue Konjunkturdaten hatten keine Auswirkung auf den Eurokurs. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Indikator für die Konjunkturerwartungen in Deutschland war im November überraschend gestiegen. Allerdings hatte sich die Beurteilung der aktuellen Lage durch die vom ZEW befragten Finanzprofis deutlich verschlechtert.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86945 (0,87563) britische Pfund, 128,32 (128,20) japanische Yen und 1,1368 (1,1368) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1202,10 (1205,56) Dollar festgesetzt.
Onvista/ dpa-AFX
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