Fiat: Fusion mit Renault geplatzt ++ Wirecard: Großes Bauunternehmen neuer Kunde ++ Wacker Chemie fliegt aus dem MDax

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es ist schon fast ungewohnt das China heute keine Spitze im Handelsstreit mit den USA abfeuert. Allerdings gibt es Anzeichen, dass die USA die Drohung mit den „Seltenen Erden“ ernst nimmt. Das Verteidigungsministerium habe Gespräche mit Mkango Resources in Malawi und anderen Unternehmen in der ganzen Welt aufgenommen, sagte am Mittwoch Jason Nie, ein Mitarbeiter der Defense Logistics Agency (DLA) des Ministeriums während einer Konferenz in Chicago. „Wir such nach jeder Quelle außerhalb Chinas“, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Es müsse mehr als nur einen Produzenten geben. Seltene Erden sind in Rüstungsgütern von Kampfjets bis Nachtsichtgeräten enthalten.

EZB-Entscheidung steht an

Während in der Vergangenheit noch über darüber diskutiert wurde, wann die Europäische Zentralbank die Zinszügel etwas strafft, dürfte es jetzt wohl eher darum gehen welche geldpolitischen Maßnahmen den Währungshütern überhaupt noch zur Verfügung stehen, um die Konjunktur in der Eurozone zu stärken. Daher dürften die Marktteilnehmer heute genau hinhören, was Mario Draghi zu erzählen hat. Zuvor hatte bereits der internationale Währungsfonds Rezessionssorgen verstärkt. Die Anleger bleiben daher vor dem Entscheid der EZB lieber in der Warteschleife, auch wenn es für Deutschland leicht positive Signale von Konjunktur-Seite gibt.

Deutsche Industrie legt leicht zu

Die deutsche Industrie hat im April mehr Aufträge erhalten als erwartet. Es seien 0,3 Prozent mehr Bestellungen als im Vormonat eingegangen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Analysten hatten im Mittel mit einer Stagnation gerechnet. Zudem fiel die Entwicklung im Vormonat besser aus als bislang bekannt. Anstatt eines Zuwachses um 0,6 Prozent erhöhten sich die Aufträge im März um 0,8 Prozent.

Dax in Wartestellung

Bevor sich die EZB zu ihrem weiteren Vorgehen geäußert hat, bleiben die Anleger lieber in Deckung. Der deutsche Leitindex startet heute mit einem minimalen Plus von 0,06 Prozent und 11.998,59 Punkten in den Handelstag.

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Fiat: Fusion überraschend vom Tisch

Das Aus für die erhoffte Ehe von Fiat Chrysler und Renault stößt Anlegern am Donnerstag bitter auf. Vorbörslich mussten die Papiere beider Autobauer bereits herbe Kursverluste einstecken. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es am Morgen für Renault zuletzt um fast 10 Prozent abwärts, FiatChrysler verloren mehr als 6,5 Prozent.

Der italienisch-amerikanische Konzern hatte am Morgen überraschend sein Angebot für den französischen Hersteller gezogen. Zuvor hatte der Renault-Verwaltungsrat seine Entscheidung über die Aufnahme förmlicher Fusionsgespräche mit FCA auf Antrag der französischen Regierung ohne weitere Angaben von Gründen verschoben.

Wirecard: Neuer Kunde aus Österreich

Wirecard unterstützt Doka, einem der weltweit führenden Unternehmen der Baubranche, das Potenzial im Bereich E-Commerce optimal zu nutzen. Wirecard hat für das Unternehmen dafür einen Online Shop konzipiert und unterstützt den Anbieter von Schalungstechnik bei der Umsetzung seiner Internationalisierungsstrategie.

Aktuell greifen Kunden aus rund 14 Ländern auf das Online-Angebot von Doka zu. Jährlich sollen nun zwischen sechs und acht Länder neu angebunden werden. Eine Besonderheit von Doka und seinem Online-Angebot ist das umfangreiche Mietgeschäft, das in einigen Ländern angeboten wird. So können Wand- und Deckenschalungen, Bauzubehör und Sicherheitsprodukte des Herstellers nicht nur gekauft, sondern auch gemietet werden. Dabei stehen für den Transaktionsabschluss sämtliche aktuelle Payment-Funktionen, darunter Kreditkarte wie auch Apple Pay und Google Pay, zur Verfügung. Wirecard übernimmt hierbei die Zahlungsabwicklung. 

Kurz & knapp:

Indexänderungen: Der Finanzdienstleister Grenke steigt in den MDax auf. Dafür wird Wacker Chemie den Index der mittelgroßen Werte verlassen und ab dem 24. Juni im Index der kleineren Titel SDax notiert sein, wie der Indexanbieter Deutsche Börse   am Mittwochabend mitteilte. Zudem ersetzt im SDax die Eckert & Ziegler   Medizintechnik AG das Bahntechnikunternehmen Vossloh. Während die Änderungen im MDax für Experten überraschend kam, wurde der Austausch im SDax so erwartet.

Scout24: Der aktivistische Investor Paul Singer hat über seinen Fonds Elliott seine Anteile am Onlineportalbetreiber erhöht. Er hält nun 7,49 Prozent der Anteile, nachdem er sich Ende Mai bereits 6 Prozent gesichert hatte, wie das Münchner MDax-Unternehmen in einer Pflichtmitteilung am Donnerstag schrieb. Der Betreiber von ImmobilienScout24 und AutoScout24 gilt als Übernahmekandidat. Mitte Mai war allerdings ein Angebot der Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone gescheitert, weil die Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent nicht erreicht worden war. Scout24 ist an der Börse derzeit rund 4,7 Milliarden Euro wert.

Befesa: Für die Aktien des Industrierecycling-Konzerns zeichnet sich nach den Komplettausstieg des Finanzinvestors Triton am Donnerstag ein freundlicher Auftakt ab. Nachdem Triton die verbliebenen knapp 20 Prozent der Anteile zu je 34 Euro verkauft habe, sei endlich der Angebotsübergang verschwunden, erklärte ein Händler. Das sei letztendlich positiv. Triton hatte Befesa 2017 zu 28 Euro je Aktie an die Börse gebracht. Ihren bisher höchsten Kurs erreichten die Anteilsscheine Mitte 2018 mit 46,65 Euro. Danach bröckelte der Kurs in einem schwachen Gesamtmarkt ab. Dabei erwies sich der Bereich um die 36 Euro immer wieder als Unterstützung. Zur Wochenmitte waren die Papiere derweil unter die 21-Tage-Linie gefallen, die als Indikator für den kurzfristigen Trend gilt.

Von Markus Weingran

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Foto: Jonathan Weiss / Shutterstock.com

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