Fielmann & Wirecard: 2 Verlierer des letzten Wochenendspurts – besteht jetzt Grund zur Sorge?!

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Zugegeben, es macht natürlich wenig Sinn, sich auf die Performance einzelner Tage zu konzentrieren. Nichtsdestoweniger gibt es hier so manches Mal Bewegungen einzelner Aktien, die Aufsehen erregen können.

Die Aktien von Wirecard und Fielmann beispielsweise haben zum Ende der letzten Woche deutlich nachgegeben. Entweder waren es dabei fundamentale Gründe wie Quartalszahlen oder aber andere Gründe, die hier insbesondere bei der Optikerkette zu einem größeren Kurssturz geführt haben.

Aber was genau waren die Auslöser der Abverkäufe, sodass die Aktien von Fielmann und Wirecard zu den größeren Verlierern gezählt haben? Eine spannende Frage, der wir im Folgenden mal etwas näher auf den Grund gehen wollen:

Fielmann: Ein Analyst senkt den Daumen

Die Aktie von Fielmann hatte dabei zum Ende der letzten Woche vor allem mit einer schlechten Haltung eines Analysten zu kämpfen. So senkte das Geldhaus Berenberg im Endeffekt den Daumen für die Anteilsscheine der Optikerkette, indem man von einer verschwommenen Sicht sprach. Schauen wir einmal, was wir uns darunter so vorstellen müssen:

Wie häufig üblich, beschränkt sich der besagte Analyst dabei eher auf die kurzfristige Perspektive des Unternehmens. Demnach gebe es in Anbetracht der Wachstumsstrategie, die neben der Filialexpansion auch auf den digitalen Markt setzt, neue Risiken. Zudem bliebe die Profitabilität unter Druck und die Expansion belaste vor allem die Barmittelentwicklung, so das Geldhaus.

Aber mal ganz im Ernst: Ist das aus einer langfristig orientierten Perspektive heraus schlecht? Fielmann arbeitet im Endeffekt daran, langfristig das Maß aller Dinge im Bereich der Optikerleistungen zu bleiben, setzt auf Expansion um neue Märkte zu erreichen und neue Regionen zu erobern, und natürlich beherbergt die digitale Erweiterung gewisse Risiken. Allerdings auch Chancen, in einen neuen Wachstumsmarkt einzudringen.

Dass ohne Investitionen wenig langfristiges Wachstum möglich ist, sollte dabei klar sein, allerdings hintergründig. Gerade solche Investitionen, mehr Filialen, mehr Absatzwege schaffen schließlich Perspektiven, zumal das Management bei diesem gründergeführten Unternehmen noch viel „Skin in the Game“ hat. Das Schicksal der Investoren ist hier daher stets mit dem des Managements verknüpft, was ebenfalls positiv stimmen sollte. Kurzfristig mögen die Aussichten zwar verschwommen sein, die Vision ist langfristig allerdings klar und auf Wachstum ausgerichtet. Was wollen Investoren vom Ansatz her mehr?

Wirecard: Starke Wachstumszahlen, keine Erleichterung

Eine zweite Aktie, die per Ende der letzten Woche eher zu den Underdogs gehört hat, war die von Wirecard. Gemäß der veröffentlichten Quartalszahlen gehörte der DAX-Zahlungsdienstleister eigentlich zu den Gewinnern. So stiegen die Umsätze im vergangenen Geschäftsjahr um 38 %, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte sogar um 40 %, wobei das vierte Quartal sogar mit einem noch stärkeren Zahlenwerk glänzen konnte.

Die Investoren verstimmte dabei allerdings, dass das Management keine weiteren Erkenntnisse zu der in Auftrag gegebenen Sonderprüfung mitgeteilt hat. Im Rahmen dieser vorläufigen Zahlen ging es wirklich lediglich um Zahlen und die konstant gehaltene Prognose für die kommenden zwölf Monate, die Worte „KPMG“ und „Sonderprüfung“ fielen hingegen nicht.

So mancher Investor hatte sich hier mehr erhofft, allerdings ist es mit etwas Abstand eigentlich klar, dass im Kontext vorläufiger Zahlen wenig dazu gesagt wird. Hierbei handelt es sich lediglich um einen kurzen Einblick.

Möglicherweise sollten Investoren daher nun dazu übergehen, das vierte Quartal gesondert zu betrachten und zu erkennen, dass das Wachstum weiterhin fantastisch ist. Ja, Wirecard konnte sogar im wichtigen Weihnachtsquartal noch einmal etwas drauflegen. Eine Erkenntnis, die wieder wichtiger werden dürfte, sobald das Kapitel mit der Financial Times und KPMG beendet ist. Und wenn das langfristige Wachstum wieder das Bewertungsmaß des Zahlungsdienstleisters bestimmen dürfte.

Eigentlich wenig Grund zur Besorgnis

Die Aktien von Wirecard und Fielmann waren somit zum Ende der letzten Woche volatil. Nichtsdestoweniger scheinen Visionen, Wachstum und andere Dinge in einem langfristigen Blickwinkel noch immer zu stimmen, grundsätzlich daher tolle Aussichten. Investoren könnten daher darüber nachdenken, ob hier der Markt nicht kurzzeitig irrt, was langfristig vielleicht eine neue Chance offenbart.

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Vincent besitzt Aktien von Fielmann und Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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