Finanzminister - Französische Wirtschaft schrumpft im laufenden Quartal

Reuters · Uhr

Paris (Reuters) - Frankreich droht wegen der strengen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ein Rückfall in die Rezession.

Das Bruttoinlandsprodukt werde im laufenden vierten Quartal voraussichtlich schrumpfen, sagte Finanzminister Bruno Le Maire am Freitag dem Sender "Radio Europe 1". Allein die jüngst ergriffenen Schutzregelungen würden rund zwei Milliarden Euro kosten. "Wir werden wahrscheinlich im letzten Quartal des Jahres ein negatives Wachstum verzeichnen", sagte Le Maire, der anschließend aber mit einer deutlichen Erholung rechnet. "Im Jahr 2021 wird es einen starken Aufschwung geben", sagte er.

Derzeit breitet sich das Virus in Frankreich stark aus. Das Gesundheitsministerium meldete am Donnerstagabend mit 41.622 Neuinfektionen einen neuen Tageshöchstwert. Die Regierung weitete die Ausgangssperren auf weitere Teile des Landes aus. Damit dürfen rund 46 Millionen der insgesamt 67 Millionen Einwohner ihre Häuser zwischen 21.00 und 06.00 Uhr nicht mehr verlassen.

Das Bruttoinlandsprodukt war im Frühjahr um 13,8 Prozent zum Vorquartal eingebrochen. Zum Vergleich: Die deutsche Wirtschaft schrumpfte mit 9,7 Prozent deutlich weniger. Im Sommer dürfte die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft um 15 Prozent gewachsen sein, sagen von Reuters befragte Ökonomen voraus. Das Statistikamt Insee veröffentlich dazu am nächsten Freitag eine erste Schätzung.

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