Frankreich hofft vor Macron-Rede auf Corona-Lockerungen

dpa-AFX · Uhr

PARIS (dpa-AFX) - Frankreich wartet gespannt auf eine erneute TV-Ansprache von Präsident Emmanuel Macron, bei der erste Lockerungen der Corona-Maßnahmen angekündigt werden könnten. "Der Präsident der Republik wird der globalen Strategie für ein Leben mit dem Virus eine Richtung, einen Sinn und eine Vision geben", kündigte die Beigeordnete Ministerin im Innenministerium, Marlène Schiappa, am Montag im französischen Fernsehen mit Blick auf Macrons Rede am Dienstag an.

Regierungssprecher Gabriel Attal hatte am Sonntag im "Journal du Dimanche" betont, dass sich die Corona-Lage im Land verbessert habe. Er machte aber deutlich, dass es für Bars und Restaurants weiterhin Beschränkungen geben werde. Anders sieht es mit Blick auf den Einzelhandel aus. "Wir haben uns verpflichtet, die Wiedereröffnung um den 1. Dezember herum zuzulassen, wenn sich die Gesundheitssituation verbessert - was offenbar der Fall ist", sagte Attal.

Offen blieb, wie genau die strengen Bewegungseinschränkungen bestehen bleiben. Seit Ende Oktober dürfen die Menschen nur mit triftigem Grund das Haus verlassen. Wer spazieren gehen möchte, darf dies nur für eine Stunde im Radius von einem Kilometer um seine Wohnung. Dies führt dazu, dass viele Menschen im Land Parks nicht aufsuchen dürfen, weil sie zu weit weg sind. Das gilt auch für Menschen, die Sport treiben - etwa joggen. Sie müssten sich den Regeln nach zum Beispiel durch die engen Pariser Straßen drängeln, wenn in der Nähe keine Grünanlage ist.

Attal erkannte an, dass diese Regelung problematisch sei, und deutete mögliche Lockerungen an. Er betonte gleichzeitig, dass die Bewegungseinschränkungen generell aber bestehen bleiben würden. Ihm zufolge sollen Lockerungen nun in drei Stufen kommen: Erstens zum 1. Dezember, anschließend vor den Feiertagen und schließlich dann ab Januar. In Frankreich ist die Corona-Situation ernst - fast 50 000 Menschen sind seit Beginn der Pandemie gestorben. Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass das Land mit seinen 67 Millionen Einwohnern den Höhepunkt der Zweiten Welle mittlerweile überschritten hat./nau/DP/eas

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