Fresenius expandiert weiter nach Südamerika!

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Fresenius Helios ist mit mehr als 100.000 Mitarbeitern der führende private Krankenhausbetreiber in Europa. Das Unternehmen ist eine 100%ige Tochtergesellschaft des DAX-Konzerns Fresenius. Zur Helios-Gruppe gehört der Bereich Helios, der 86 Krankenhäuser in Deutschland betreibt, und der 2016 eingekaufte Bereich Quirónsalud, der mehr als 400 Gesundheitseinrichtungen in ganz Spanien betreibt.

Expansion nach Südamerika

Quirónsalud expandiert seit dem vergangenen Jahr immer stärker nach Südamerika. In einem ersten Schritt wurde Anfang 2019 der private Krankenhausbetreiber Clinica Medellin in Kolumbien für rund 50 Mio. Euro übernommen. Anschließend wurde im November 2019 angekündigt, dass Quirónsalud den in Kolumbien führenden Diagnostikanbieter Cedimed für rund 40 Mio. Euro übernehmen wird. Bereits im Dezember folgte dann die Bekanntgabe, dass Quirónsalud ein weiteres privates Krankenhaus in Kolumbien übernehmen wird. Für rund 300 Mio. Euro soll das Centro Médico Imbanaco zukünftig zu Quirónsalud gehören.

Quirónsalud versucht durch diese Übernahmen Fuß im kolumbianischen Gesundheitsmarkt zu fassen, denn aus Sicht von Fresenius handelt es sich um einen vielversprechenden Wachstumsmarkt. Kolumbien ist mit 50 Mio. Einwohnern das zweitbevölkerungsreichste Land Lateinamerikas und verfügt über die drittgrößte Volkswirtschaft. Vor allem seit dem Wahlsieg des konservativen Politikers Iván Duque im Jahr 2018 erlebt die kolumbianische Wirtschaft einen starken Aufschwung. Auf Duques Agenda stehen in erster Linie Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur mit dem Ziel, die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Insbesondere in den Großstädten nimmt der Wohlstand der kolumbianischen Bevölkerung daher aktuell stark zu. Mit steigendem Wohlstand sind die Menschen bereit, mehr Geld für die medizinische Versorgung zu bezahlen, und davon möchte Quirónsalud profitieren.

Was machen die Heimatmärkte?

Grundsätzlich hat Fresenius Helios in Europa aktuell mit einigen Problemen zu kämpfen. Zwar können die Umsätze recht zuverlässig im Bereich von 5 bis 7 % pro Jahr gesteigert werden, jedoch belasten einige Probleme das EBIT. Dieses fiel in den ersten drei Quartalen 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 5 %. In Deutschland drückten Investitionen, die aufgrund von regulatorischen Vorgaben gemacht werden mussten, das EBIT, und in Spanien beruht das schlechte EBIT-Ergebnis auf einer Fehleinschätzung der Patientenzahl. Aus diesem Grund mussten teure Zeitarbeitskräfte beschäftigt werden, um alle Patienten zu versorgen. Dies sind aus meiner Sicht jedoch Probleme, die sich in Zukunft relativ einfach lösen lassen sollten. Daher erwarte ich, dass auch das EBIT bald wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren wird. Zudem sollte man beachten, dass Fresenius Helios trotz der Probleme in den letzten Jahren in Europa auch weiterhin Gewinne erzielt. Daher halte ich das grundsätzliche Geschäftsmodell von Fresenius Helios für sehr stabil.

Auf dieser soliden Basis macht es daher aus meiner Sicht durchaus Sinn, in weitere Märkte außerhalb von Europa zu investieren. Aufstrebende Schwellenländer wie Kolumbien können sehr attraktiv sein, wenn sich der wirtschaftliche Aufschwung langfristig fortsetzt. Falls man dann, wie Quirónsalud es im vergangenen Jahr getan hat, frühzeitig in diese Märkte investiert und sich in eine gute Position am Markt bringt, winken hohe Gewinne. Trotzdem besteht natürlich in einem Schwellenland wie Kolumbien auch das erhöhte Risiko, dass sich die aktuell politisch stabile Lage verändert und der Wirtschaftsaufschwung ein jähes Ende findet. Da Fresenius Helios jedoch in Europa auf einem soliden Fundament steht und daher selbst bei einem Scheitern der Expansion in Kolumbien nicht in finanzielle Schwierigkeiten geraten sollte, betrachte ich die Expansionspläne von Fresenius Helios in Kolumbien als positiv.

Was macht der Mutterkonzern?

Da Fresenius Helios eine 100%ige Tochtergesellschaft von Fresenius ist, kann man an der Börse nur in den Mutterkonzern Fresenius investieren. Fresenius ist der größte Gesundheitskonzern Deutschlands und konnte im vergangenen Geschäftsjahr sowohl den Umsatz als auch den Gewinn je Aktie um 6 % gegenüber dem Vorjahr steigern. Etwas Besonderes ist Fresenius aber in erster Linie wegen seiner Dividendenpolitik. Die aktuelle Dividendenrendite von 1,66 % (Stand: 17.01.2020) ist zwar ausbaufähig, jedoch hat Fresenius in den letzten 27 Jahren die Dividende immer gesteigert und ist damit der einzige Dividendenaristokrat im DAX.

Das solide Geschäftsmodell von Fresenius hat in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass der Gesundheitskonzern kontinuierlich gewachsen ist, und mit einem aktuellen KGV von 14,2 ist Fresenius zudem aus meiner Sicht für das aktuelle Wachstum moderat bewertet. Daher sollten langfristige Anleger meiner Meinung nach die Aktie von Fresenius immer im Auge haben.

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Robin Gey besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius. 

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Foto: Getty Images

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