Frisches Geld im Anflug – Infineon zieht Kapitalerhöhung durch – Commerzbank begibt Nachranganleihen

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In der Corona-Krise brauchen viele Konzerne dringend frische Kapital. Während die Commerzbank ihr Finanzpolster durch eine Nachranganleihe aufstockt, besorgt sich Infineon finanziellen Spielraum über eine Kapitalerhöhung.

Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen

Der Chiphersteller will sich am Kapitalmarkt zur Finanzierung der Cypress-Übernahme frisches Geld beschaffen. Mit der Ausgabe neuer Aktien sollen brutto etwa eine Milliarde Euro erlöst werden, wie der Dax-Konzern am Dienstagabend in Neubiberg mitteilte. Der Aufsichtsrat habe eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft werde um etwa vier Prozent erhöht. Die neuen Aktien sollen ausschließlich institutionellen Anlegern im Rahmen einer Privatplatzierung in einem beschleunigten Verfahren zum Kauf angeboten werden.

Den erwarteten Erlös will Infineon zur teilweisen Finanzierung des Kaufs des US-Konzerns Cypress nutzen. Mit dem Geld solle ein Teil der Darlehen abgelöst werden, die zur Finanzierung der Akquisition aufgenommen wurden, hieß es. Der neun Milliarden Euro teure Kauf ist der größte der Unternehmensgeschichte. Die neuen Infineon-Aktien sollen ab dem 1. Oktober 2019 gewinnberechtigt sein.

Börsianer zeigten sich nicht begeistert. Der Aktienkurs von Infineon sackte auf der Handelsplattform in einer ersten Reaktion um mehr als zwei Prozent ab.

Bis zu 3 Milliarden für die Commerzbank

Die Commerzbank will mit der Ausgabe von Nachranganleihen den finanziellen Spielraum unter anderem für den Ausbau des operativen Geschäfts erhöhen. Der Vorstand habe ein Programm für die Emission von bestimmten Nachranganleihen, die auch dem Kernkapital angerechnet werden können, über bis zu drei Milliarden Euro beschlossen, teilte die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Bank am Dienstag in Frankfurt mit. Konkret sei aber noch nichts geplant. „Über eine erste Emission im Rahmen des Programms wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Redaktion onvista / dpa-AFX

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