Gazprom-Aktie: Klage und Rückzug bei Nord Stream 2 – wird’s jetzt doch noch eng?!

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Die Aktie von Gazprom ist weiterhin mit dem Thema Nord Stream 2 beschäftigt. Eigentlich scheinen wesentliche Fakten bereits auf dem Tisch zu liegen: Russland selbst will federführend den Bau koordinieren. Die benötigten Genehmigungen sind allesamt da. Das restliche, ca. 150 Kilometer lange Teilstück in den dänischen und deutschen Gewässern könnte fertiggestellt werden.

Der Disput geht derweil jedoch weiter. Unter anderem die US-Regierung will die Pipeline schließlich konsequent unterbinden. Wohl auch, um eigenes Erdgas in die EU verschiffen zu können.

Jetzt gibt es allerdings erneuten Protest sowie eine Klage und einen Rückzug. Schauen wir im Folgenden einmal, ob es eng für das Projekt Nord Stream 2 werden könnte. Oder ob weiterhin eigentlich die Faktenlage ausreichend ist, um die Fertigstellung alsbald durchzuziehen.

Klage der DUH und Rückzug von Verlegebetrieb!

Wie jetzt unter anderem aus einem Bericht von ntv hervorgeht, möchte die Deutsche Umwelthilfe das EU-Projekt noch unterbinden. Demnach hätten die Umweltschützer Klage eingereicht, um selbst nachträglich noch den Bau zu verhindern. Ob das von Erfolg gekrönt sein wird, sei mal dahingestellt. Der Protest wird jedenfalls lauter.

Zudem berichten Medien wie ebenfalls unter anderem ntv, dass die US-Sanktionen offenbar Wirkung zeigen. Zumindest jetzt bei einem am Bau Beteiligten. Demnach habe sich ein am Pipeline-Bau beteiligtes Unternehmen, das ein Spezialschiff zur Fertigstellung bereitgestellt hat, jetzt zurückgezogen. Auch russische Medien scheinen das inzwischen zu bestätigen.

Vonseiten Gazproms und Nord Stream 2 selbst gibt es hingegen wenig Neues zum Bau und der Fertigstellung der verbleibenden knapp 6 %. Man sei aufgrund der US-Sanktionen lediglich gezwungen, neue Wege zu gehen. Man werde über den verbleibenden Bau des noch nicht fertigen Teilstückes zu gegebener Zeit unterrichten, so der Tenor, der medial kolportiert wird. Was müssen Investoren daher jetzt zur neuen Faktenlage wissen?

Eher: Sorge um am Bau Beteiligte

Unterm Strich dürfte die Deutsche Umwelthilfe die Diskussion um das Projekt zwar ebenfalls anheizen. Es bleibt allerdings fraglich, ob in Anbetracht der derzeitigen Ausgangslage der Bau noch verhindert werden kann. Eine Klage im Nachhinein wird es jedenfalls mit Sicherheit nicht einfach haben.

Viel wegweisender könnte womöglich der Rückzug eines weiteren am Bau Beteiligten sein. Das könnte zeigen, dass die US-Sanktionen Wirkung entfalten und Russland sowie Gazprom und Nord Stream 2 sich etwas einfallen lassen müssen. Na ja, irgendwie geht das ja auch aus den Unternehmensmeldungen hervor.

Fest dürfte jedoch ebenso stehen: Wenn die Androhung der US-Sanktionen wirklich Wirkung entfalten sollte, so werden sich Russland, Deutschland und die EU das mit Sicherheit nicht gefallen lassen. Es bleibt in meinen Augen daher dabei, dass sich hier weiterhin eine starke Front gegen die USA bei dem Projekt firmiert. Die es womöglich rein aus Prestige-Gründen nicht zulassen wird, dass Nord Stream 2 begraben wird.

Die Sanktionen können daher immer noch ins Gegenteil kippen, schon alleine aus politischem Willen. Das wiederum könnte mittel- bis langfristig dazu führen, dass die US-Sanktionen den Bau faktisch begünstigen. Auch wenn durch fehlende Beteiligung von Unternehmensseite potenziell weitere Verzögerungen drohen könnten.

Eine spannende Ausgangslage

Gazprom und Nord Stream 2 bleiben daher interessant. Der Druck steigt weiterhin und es könnte jetzt sein, dass sich erste Auswirkungen zeigen. Ich persönlich glaube jedoch, dass Russland, Deutschland und die EU es nicht zulassen, dass sich die USA in diese Angelegenheiten einmischen. Das könnte der Nährboden für eine Lösungsfindung sein. Egal, was sich dem Bau noch in den Weg stellt.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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Foto: Gazprom

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