Gazprom-Aktie nach 2019er-Zahlen und Schrumpfkurs: Jetzt wird gespart!

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Die Aktie von Gazprom hat erst in dieser Woche frische Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2019 präsentiert. Unterm Strich gab es dabei einen kleineren Gewinnrückgang von 17 % zu beklagen. Wobei auch die Umsätze letztlich im höheren einstelligen Prozentbereich nachgegeben haben. Oder, anders ausgedrückt: Der russischer Erdgaskonzern scheint derzeit auf Schrumpfkurs zu sein.

Eine Entwicklung, der das Management jetzt scheinbar pro-aktiv begegnen möchte. Wie nämlich durchgesickert ist, soll gespart werden. Einerseits bei Kosten, andererseits jedoch auch bei Investitionen. Damit folgt der Erdgaskonzern bereits anderen Vorbildern aus diesem Markt, wie beispielsweise der Aktie von Royal Dutch Shell.

Wo genau, fragst du dich? Eine interessante Frage, der wir im Folgenden einmal näher auf den Grund gehen wollen. Bereichert natürlich um eine Foolishe Perspektive.

Hier wird jetzt der Rotstift angesetzt

Wie Gazprom nun präsentiert hat, soll der Rotstift gleich an zwei Stellen angesetzt werden, um die Ergebnisse zu verbessern. Einerseits bei den Kosten, die den Konzern stetig begleiten. Sowie auch bei den Investitionen, die eigentlich dazu gedacht sind, die Nachhaltigkeit des operativen Alltags zu gewährleisten.

Der Rahmen für diese Maßnahmen scheint bereits festzustehen. Demnach möchte das Management wohl bei beiden Einsparpotenzialen rund 20 % der Ausgaben beziehungsweise Kosten senken. Mit gigantischen und milliardenschweren Auswirkungen auf das Zahlenwerk.

Die Einsparungen bei den Kosten führen nach einer ersten Berechnung des Börsenmagazins „Der Aktionär“ zu einer Ersparnis von 140 Mrd. Russische Rubel, was umgerechnet einem Wert von 1,7 Mrd. Euro entspricht. Bei den Investitionen sollen hingegen 216 Mrd. Russische Rubel nicht investiert werden. Auch das entspricht damit einem Einsparpotenzial von ca. 2,6 Mrd. Euro, wodurch Gazprom insgesamt mehr als 4 Mrd. Euro kosten- beziehungsweise investitionsseitig einsparen kann. Gewiss keine kleinere Summe.

Aber setzen wir das in ein Verhältnis zu anderen Zahlen

Allerdings stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob das ausreichend ist, um dem schwierigen operativen Alltag entgegenzuwirken. Der Erdgasbereich besitzt zwar eigentlich stabilere Verträge, allerdings sind es die variablen Komponenten, die jetzt zu Einbußen führen. Ganz zu schweigen vom Erdölbereich, den Gazprom natürlich ebenfalls aufzuweisen hat.

Im letzten Geschäftsjahr 2019 kam Gazprom jedenfalls insgesamt auf einen Gewinn in Höhe von 16,3 Mrd. US-Dollar, was umgerechnet ca. einem Eurobetrag von 14,95 Mrd. entspricht. Gazprom könnte daher möglicherweise einen Betrag einsparen, der in etwa einem Anteil von knapp über einem Viertel des Gesamtergebnisses des letzten Geschäftsjahres entspricht. Damit könnte potenziell einiges kompensiert werden.

Wie stark sich der niedrigere Ölpreis und die womöglich niedrigere Absatzmenge in den ersten Monaten dieses Geschäftsjahres allerdings auf den operativen Erfolg auswirken, das bleibt abzuwarten. Gazprom scheint sich jedenfalls für eine schwierigere Zeit rüsten zu wollen.

Nicht alleine mit solchen Maßnahmen

Unterm Strich zeigen die Einsparungen von Gazprom eine Sache sehr deutlich: Der Öl- und Erdgasmarkt scheint sich für schwierige Zeiten wappnen zu wollen. Viele Unternehmen und Konzerne sparen hier. Teilweise sogar bereits bei den Dividenden. Wobei Gazprom hier noch immer vergleichsweise stabil zahlt.

Dass Royal Dutch Shell jedoch beispielsweise die Dividende gekürzt hat, können wir als Investoren wohl ebenfalls als Warnung vor turbulenten Zeiten werten. Womöglich steht ein größerer Einbruch, angefangen im Zahlenwerk, in diesem Segment noch bevor.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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