Geldanlegen mit Spaßfaktor

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Wenn Anleger in diesen Tagen andere Anleger treffen, und das bei passender Gelegenheit, dann kommt Freude auf. Gute Laune auch unter den Ehrengästen in Rosenheim: Der TM Börsenverlag hatte am Samstag zur Einweihung des ersten privaten Börsenmuseums geladen. Geschichte und Kunst schaffen eine unbedingt sehenswerte Präsentation mit viel Lernstoff. Ich finde die Hunderte von ausgestellten „Bullen“ in allen Größen und Farben und aus unterschiedlichen Materialien besonders geil - eine vermutlich beispiellose Sammlung in Glasvitrinen plus  lebensgroße Exemplare.

Kein Wunder, dass aus diesem Anlass nicht nur über Dow und Dax parliert wurde, sondern natürlich über das Gestern und Heute. Beispiel: Ist eine Börse eigentlich noch Börse im ursprünglichen Sinn? (Nee, Börse hat mit Börse nur noch wenig zu tun) Und: Was wird bloß aus den europäischen Banken?

Dann stieß ich zu einer Gruppe, wo das Wort „Spaßfaktor“ fiel. Zwar geht es den Anlegern in erster Linie (mit individuell unterschiedlichem Gewicht) um Sicherheit, Wertsteigerung und Rendite. Aber hier nickten fast alle Diskussionsteilnehmer zustimmend, als einer die These aufstellte, Kapitalanlage sollte doch irgendwie auch Spaß machen - und nicht allein die Kurssteigerung sollte Freude bereiten. Aber was sind Faktoren, die beim Umgang mit Wertpapieren, Edelmetallen und anderen Anlageklassen neben der Dividende auch noch Spaß machen? Erstaunlich, was da alles bei rauskam.

„Also, ich kauf am liebsten Aktien von Unternehmen, deren Produkte ich gut kenne und schon gekauft habe“, warf ein mittelalter Mann in die Runde und erntete Kopfnicken. Sein Nachbar ergänzte lästernd mit einem alten Börsenspruch: „Lieber einen Mercedes in der Garage als eine Daimler im Depot.“ Überhaupt bot das Thema Autos einiges an Argumenten pro und contra Spaßfaktor, z.B.: „VW-Aktie? Da muss man sich wegen Dieselgate doch schämen!“ Auf der Gegenseite „Sammlerspaß“ mit Oldtimer-Fahrzeugen. Voll negativ besetzt waren jedenfalls in dieser Runde die Banken.

„Sympathisch sind mir solche Aktien, wo auch der Vorstand gut rüberkommt“ und „Das Image in der Öffentlichkeit spielt eine Rolle, wahrscheinlich auch die Werbung“, waren weitere Stellungnahmen. Nochmal zu Produktnutzen und Image: „Angenommen, nur mal angenommen, wenn ich besonders gern mit der Lufthansa fliege, dann nehme ich deren Aktie auch gern ins Portfolio.“ Einig war man sich in der Runde, dass die Aktiengesellschaften selbst über ihre Imagepflege zum Spaß an der Aktie beitragen können.

Dann kam ein Störenfried hinzu: „Mal ehrlich, Spaß bei der Anlage, das ist doch Kiki. Mir macht ne Aktie nur Spaß, wenn Kurs und Dividende sich so entwickeln, wie ich es mir erhofft hatte!“ Ziemlich lebhaft folgte eine Fortsetzung mit anderen Anlageklassen - Spaß durch die Schönheit von Gold, Spaß an wertvollen Kunstwerken, Spaß an der zeitweise selbst genutzten Immobilie auf Mallorca usw.

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