Gerresheimer auf Kurs - Erste Orders für Corona-Impfstoff-Ampullen

Reuters · Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der überwiegend für die Pharmaindustrie produzierende Verpackungshersteller Gerresheimer profitiert von einer weltweit steigenden Nachfrage nach Behältern zur Verabreichung von Medikamenten.

"Das Jahr 2020 ist für uns der Start zum nachhaltigen Wachstum", sagte Vorstandschef Dietmar Siemssen am Dienstag. "Dabei bringt uns die Covid-19-Pandemie zusätzliche Möglichkeiten." Von dem in den kommenden zwei Jahren zu erwartenden Ampullenbedarf von zwei bis 2,5 Milliarden weltweit für Corona-Impfstoff könne Gerresheimer ein Drittel decken. Alle Hersteller potenzieller Impfstoffkandidaten hätten bereits Bestellungen aufgegeben. "Für die hohe Nachfrage nach Injektionsfläschchen für die bevorstehenden Impfkampagnen sind wir vorbereitet und erweitern unsere Kapazitäten zusätzlich", sagte Siemssen.

Der Gerresheimer-Chef betonte aber, auch ohne Covid-19-Einflüsse werde das Unternehmen wachsen. Das Geschäft mit Kosmetik-Flacons, das in der Coronakrise schwächelte, dürfte in den kommenden Monaten wieder anziehen. Im zweiten Quartal konnte das Pharmageschäft die Einbußen im Kosmetik-Bereich überkompensieren. So stieg der Konzernumsatz um 4,6 Prozent auf 363 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte um 6,9 Prozent auf 84 Millionen Euro zu. Siemssen bekräftigte seine Jahresziele, die ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine bereinigte Ebitda-Marge von 21 Prozent vorsehen.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Aktie notierte mit 94,15 Euro rund 1,4 Prozent im Plus. Seit Mitte März hat das Papier damit beinahe 90 Prozent an Wert gewonnen.

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