Gerresheimer: Sanofi kündigt Entwicklungsprojekt – Anleger kündigen die Freundschaft

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So schnell kann es gehen. Innerhalb eines Tages ist der Großteil der Kurserholung seit Mitte Oktober dahin. Der Aktienkurs von Gerresheimer bricht heute in der Spitze um fast acht Prozent auf 66,50 Euro ein. Hintergrund ist eine Kündigung des französischen Pharmakonzerns Sanofi.

Rückschlag für den Spezialverpackungshersteller

Aus dem lange erhofften Großauftrag von Sanofi für Mikropumpen für Diabetespatienten wird nichts. Der französische Pharmakonzern kündigte das Entwicklungsprojekt einer Mikropumpe für die Insulin-Versorgung zur Behandlung von Diabetes, wie Gerresheimer am Dienstag mitteilte.

Neuer Auftrag geht dadurch unter

Dass die schweizerische Gerresheimer-Tochter Sensile Medical gleichzeitig einen Vertrag zur Entwicklung einer Mikropumpe zur Behandlung von Ödemen bei Herzinsuffizienz mit dem schweizerischen Biopharmazie-Unternehmen SQ Innovation schloss, munterte die enttäuschten Investoren nicht auf.

JPMorgan-Analyst David Adlington äußert sich kritisch: Bei der Übernahme von Sensile sei das Sanofi-Projekt die größte Chance in der Pipeline gewesen. Die aktuelle Nachricht sei ein Schlag für die Anleger, zumal die Kommentare der Verantwortlichen bezüglich Sensile zuletzt sehr positiv gewesen seien.

Gerresheimer hatte den Mikropumpenhersteller Sensile Medical erst 2018 für zunächst 175 Millionen Euro gekauft, maximal hätten es je nach Erfolg 350 Millionen Euro werden können. 2019 war es dann allerdings schon zu Projektverschiebungen gekommen, weshalb der Kaufpreis nachträglich gemindert worden war.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Homepage Gerresheimer

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