Gewinn von Münchener Rück bricht wegen Corona-Schäden ein

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Frankfurt (Reuters) - Die Corona-Krise hat der Münchener Rück einen Gewinneinbruch eingebrockt.

Der Überschuss fiel im ersten Quartal um zwei Drittel auf 221 Millionen Euro, wie der weltgrößte Rückversicherer am Donnerstag mitteilte. Vor allem Veranstaltungsausfälle hätten Corona-bedingte Schäden von 800 Millionen Euro verursacht. Insgesamt belasteten Großschäden die Bilanz im ersten Quartal mit fast 1,2 Milliarden Euro, nach 479 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

Wegen der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio und der Absage anderer Großveranstaltungen in der Corona-Krise hatte die Münchener Rück bereits Ende März ihre Prognose gekippt. Die 2,8 (Vorjahr: 2,7) Milliarden Euro Gewinn seien 2020 nicht mehr zu erreichen. Auch das milliardenschwere Aktienrückkaufprogramm wurde ausgesetzt. Nun zog die Münchener Rück auch zwei Spartenziele zurück und warnte, dass für alle Zielgrößen des Konzerns wegen der Corona-Pandemie "ein deutlich erhöhtes Risiko der Nichterreichung" besteht. Eine neue Prognose traut sich das Management weiterhin nicht zu.

Zuversichtlicher ist der Konzern bei der Nachfrage nach Versicherungsverträgen. In der Erneuerungsrunde für die zum 1. April auslaufenden Verträge konnte die Münchener Rück das Geschäftsvolumen um ein Viertel auf 2,1 Milliarden Euro steigern die Preise legten um drei Prozent zu. Grund dafür waren unter anderem die Taifune der vergangenen zwei Jahre in Japan. In der April-Erneuerungsrunde geht es vor allem um Verträge auf den asiatischen Märkten. Sie ist deutlich kleiner als im Januar und Juli. Aber auch für die Juli-Runde zeigte sich der Vorstand zuversichtlich und erwartet, dass sich das Marktumfeld im Vergleich zum Vorjahr analog zu den vorangegangenen Erneuerungen des laufenden Jahres weiter verbessert.

Im ersten Quartal konnte die Münchener Rück die gebuchten Bruttobeiträge um 6,8 Prozent steigern. Auch das Kapitalanlageergebnis legte trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten auf 1,92 (1,76) Milliarden Euro zu.

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