Gold: Kurs macht Jagd auf die 1800-Dollar-Marke – Großer Fälschungsskandal in China aufgedeckt

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Gold steigt in der Gunst der Anleger immer weiter, was den Preis des Edelmetalls zunehmend treibt. Am heutigen Mittwoch stieg der Preis für eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) bis auf knapp 1790 US-Dollar. Das war der höchste Stand seit Oktober 2012. Der am häufigsten gehandelte Terminkontrakt zur Gold-Lieferung im August überstieg bereits die runde Marke von 1800 Dollar. Sein Rekordhoch hatte der Spot-Preis im Jahr 2011 bei 1921 Dollar erreicht.

Die Argumente für Gold sind bekannt: Viele Marktteilnehmer fürchten weiteren Druck auf die Wirtschaft, da das Coronavirus noch lange nicht besiegt ist und weitere Shutdowns der Wirtschaft nicht ausgeschlossen werden können. Zudem sind die meisten Unternehmen durch den bereits ausgeführten Shutdown geschädigt, die Wirtschaft muss sich erst von diesem Rückschlag erholen. Desweiteren pumpen die Zentralbanken weiterhin kolossale Mengen an Geld in die Finanzmärkte, was langfristig die Gefahr einer Inflation erhöht. Gold ist in diesem Umfeld als sicherer Wertspeicher attraktiv.

Goldfälschungsskandal in China

Ein nun aufgedeckter großer Betrugsfall könnte den Goldmarkt kurzfristig jedoch belasten. Wie aus mehreren internationalen Medienberichten hervorgeht, haben mehrere chinesische Finanzinstitute im Verlauf der letzten 5 Jahre Kapital in Höhe von 20 Milliarden Yuan, beziehungsweise etwa 2,8 Milliarden Dollar als Kredit an die Firma Kingold verliehen, einem chinesischen Hersteller von Goldschmuck, sowie Goldinvestmentprodukten. Als Rücklagen für diese Kredite wurden Goldbarren als Collateral bezahlt. Wie das chinesische Wirtschaftsblatt „Caixin“ jedoch aufgedeckt hat, handelte es sich dabei um vergoldete Kupferbarren. Laut den Berichten hat das Unternehmen insgesamt 83 Tonnen Falschgold als Sicherheit eingesetzt. Aus den Berichten geht hervor, dass somit 4 Prozent der für 2019 deklarierten chinesichen Goldreserven gefälscht sind. Kingold selbst macht die Zulieferer des Metalls verantwortlich. Staatliche chinesische Institute sind laut den Berichten nicht von dem Betrug betroffen.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Pixfiction / Shutterstock.com

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