Goldman Sachs: 2019 sind keine großen Gewinne zu erzielen – Chefstratege mit pessimistischen Ausblick

onvista · Uhr

Seit der Talfahrt im letzten Quartal 2018, welche die Nerven der Anleger deutlich strapaziert hat, haben sich sowohl der US-Leitindex Dow Jones, als auch die europäischen Aktienmärkte wieder erholt. Das ist jedoch kein Lichtblick für Investoren, die dieses Jahr auf große Gewinne aus den Finanzmärkten hoffen, zumindest, wenn es nach Peter Oppenheimer, Chefstratege bei Goldman Sachs, geht.

Der leitende Stratege für Kapitalanlage der US-Investmentbank Goldman Sachs geht nicht von signifikant steigenden Aktienmärkten für das Jahr 2019 aus, wie er am Freitag dem US-Nachrichtendienst CNBC sagte.

Goldman Sachs sieht dünnhäutigen Markt mit einger Handelsspanne

„Die europäischen Aktienmärkte haben seit Beginn des Jahres eine Rally genossen, genau wie fast alle anderen Märkte auch, dennoch gehen wir, auch im Hinblick auf die bisherigen Entwicklungen, von einem eher schwach ausfallenden Profitwachstum für 2019 aus“, erklärt Oppenheimer. Er verwies auf die Prognose der Investmentbank, dass das Wachstum in allen Regionen schwächer ausfallen würde als bisher und man daher den Eindruck „eines dünnhäutigen und flachen Marktes“ bekommen habe, mit „relativ geringen Gewinnen und einer denkbar engen Handelsspanne.“

Entwicklung des Dow Jones und des Stoxx Europe 600 seit Jahresbeginn

Zu Beginn des Jahres hätten die Ökonomen von Goldman Sachs schon darauf hingewiesen, dass die Finanzmärkte das Risiko einer globalen Rezession überbewertet hätten und als ein Ergebnis daraus die Aktienbewertungen zu tief ausgefallen seien. Zudem prognostizierte die Bank, dass sich die Inflationsrisiken in den ersten Wochen abschwächen würden und Marktteilnehmer daher sicher gefahren wären, genug in Aktienwerte investiert zu sein, um potenzielle Gewinnmitnahmen nicht zu verpassen.

Oppenheimer sieht wenig Wachstumsspielraum

Gefragt, ob Investoren das Meiste, wenn nicht sogar als an Zuwächsen innerhalb der Aktienmärkte in diesem Jahr bereits gesehen haben, hat Oppenheimer eine klare Antwort: „Ich denke weitestgehend ja. Bei einer angenommenen Abflachung des Wachstums werden wir nur noch relativ schwache Anstiege der Gewinnzuwächse von hier an zu sehen bekommen.“

Die Einschätzung des Goldman-Sachs-Verwaltungsratsmitglieds fügt sich in den derzeit mulmigen Ausblick auf die Finanzmärkte, die immer noch voll im Bann der momentan alles in Schockstarre haltenden Probleme des Brexit und der Querelen der US-Regierung, sowie des Handelsstreits stehen.

Von Alexander Mayer

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Titelfoto: Supavadee butradee / Shutterstock.com

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