Größere Dax-Schwankungen am Hexensabbat erwartet

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Seit Wochen bewegt sich der Dax zwischen 12.800 und 13.200 Punkte. Aus dieser Spanne könnte er heute ausbrechen, denn heute ist Hexensabbat.

Der deutsche Aktienmarkt startet mit Verlusten in den sogenannten Hexensabbat starten. An diesem Freitag laufen an der Termin- und Optionsbörse Eurex Futures und Optionen auf Aktienindizes und Einzelwerte aus. Dies kann am Kassamarkt für größere Kursbewegungen sorgen. Denn Investoren versuchen oft, zum Verfall die Kurse kurzfristig in die für sie günstige Richtung zu bewegen.

Der Börsentag beginnt jedoch zunächst verhalten. Der Dax verzeichnete zum Handelsstart ein Minus von 0,3 Prozent bei rund 13.030 Punkten. Tags zuvor bereits war der deutsche Leitindex leichter aus dem Handel gegangen. Nachdem die Europäische Zentralbank eine Politik des weiterhin billigen Geldes signalisiert hatte, verbuchte der Dax Verluste von 0,4 Prozent auf 13.068 Punkte.

Die Dezember-Dax-Optionen bewegten sich gestern zudem zwischen 12.800 und 13.200 Punkten bewegt. In dieser Handelsspanne pendelt der Index schon seit mehreren Wochen. Händler schließen aber nicht aus, dass der Leitindex nach dem heutigen Verfalltag aus dieser Spanne ausbricht.

US-Börsen schnaufen durch

Frische fundamentale Impulse könnten am Nachmittag Konjunkturdaten aus den USA geben. Veröffentlicht werden die Industrieproduktion im November sowie eine Stimmungsumfrage unter Unternehmen der Region New York im Dezember.

Die Anleger an der Wall Street haben indes nach der jüngsten Rally eine Verschnaufpause eingelegt. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hatte sich zwar gleich zu Handelsbeginn am Donnerstag noch einmal auf ein neues Rekordhoch geschleppt, rutschte dann jedoch leicht ins Minus. Nachdem zunächst noch positive Konjunkturdaten die Kurse gestützt hatten, machte sich zuletzt wieder etwas Unsicherheit mit Blick auf die geplante US-Steuerreform breit.

Der Dow schloss 0,3 Prozent tiefer bei 24.509 Punkten, nachdem er bei gut 24.672 Punkten seine Bestmarke erreicht hatte. Für den S&P 500 ging es um 0,4 Prozent auf 2652 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 bewegte sich mit minus 0,1 Prozent auf 6390 Punkte kaum vom Fleck.

Zukauf und Schwäche

Unter den Einzelwerten dürften unter anderem die Papiere der Deutschen Telekom im Fokus stehen. Die Bonner und die schwedische Tele2 treten nun gemeinsam im niederländischen Mobilfunkmarkt gegen ihre Konkurrenten an. T-Mobile NL und Tele Netherlands bündeln ihre Geschäfte in einem Gemeinschaftsunternehmen. An der neuen Firma hält die Telekom 75 Prozent, die Schweden den Rest.

Einen Blick wert sein dürften auch die Papiere von SAP , nachdem der US-Konkurrent Oracle am Vorabend seine jüngsten Quartalszahlen veröffentlicht hatte. Obwohl Oracle Umsatz und Gewinn unerwartet deutlich gesteigert hatte, kamen die Zahlen bei den Anlegern schlecht an: Die Aktien fielen im nachbörslichen US-Geschäft um über 4 Prozent.

Chef-Wechsel und Aktien-Sturz

Airbus-Chef Tom Enders gibt seinen Job an der Spitze des von Korruptionsermittlungen erschütterten Luftfahrtriesen im Frühjahr 2019 ab. Der Deutsche werde keine Verlängerung seines derzeitigen Vertrags anstreben, teilte Airbus mit. Die französische Nummer zwei des Konzerns, Fabrice Brégier, wird im Februar 2018 zurücktreten. Seinen Job als Chef des wichtigen Verkehrsflugzeug-Geschäfts übernimmt Guillaume Faury, derzeit zuständig für die Helikopter-Sparte. Die

Der von einem Bilanzskandal erschütterte Möbelhersteller Steinhoff macht einen personellen Schnitt. Hauptaktionär, Aufsichtsratsvorsitzender und Übergangschef Christo Wiese verliert dabei deutlich an Einfluss: Zum einen scheidet er aus dem obersten Führungszirkel aus, zum anderen sinkt sein Einfluss als größter Aktionär. Steinhoff-Aktien sackten abermals ab, nachdem sie am Donnerstag bereits mehr als 13 Prozent an Wert verloren hatten. Am Mittwoch hatte Steinhoff mitgeteilt, dass der Jahresabschluss 2016 neu erstellt werden muss.

onvista/dpa-AFX
Foto: Deutsche Börse

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