Größter Wochenverlust seit drei Monaten: Dax fällt weiter

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Für den Deutschen Aktienindex geht es am Montag weiter abwärts. Belastet von politischer Unsicherheit in Deutschland und dem weiterhin anhaltenden internationalen Handelskonflikt gab der Dax nach dem größten Wochenverlust seit drei Monaten gegen Mittag um 1,27 Prozent auf 12.420,36 Punkte nach. Fast alle Dax-Unternehmen haben Verluste eingefahren.

Der Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten auf der einen und China sowie der EU auf der anderen Seite treibt die Anleger immer weiter in die Defensive. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump nach Vergeltungszöllen der EU den europäischen Autoherstellern erneut mit Sonderzöllen gedroht. Er verschärfte auch den Ton Richtung China.

Auf nationaler Ebene bereitet der Asylstreit in der Union den Anlegern Bauchschmerzen. Sollte deshalb die Koalition platzen, droht politische Unsicherheit, erfahrungsgemäß mögen Marktteilnehmer das nicht. Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte zur Asylfrage nach einem EU-Sondertreffen in Brüssel bisher keine konkreten Lösungsansätze präsentieren.

Auch das Wirtschaftsklima wird derzeit skeptisch beäugt. Der Geschäftsklima-Index fiel auf 101,8 von 102,3 Punkten im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilte. „Der Rückenwind für die deutsche Wirtschaft flaut ab“, teilte Ifo-Präsident Clemens Fuest mit. Die Manager beurteilten ihre Geschäftslage schlechter, die Aussichten für die kommenden sechs Monate blieben dagegen unverändert. Für das Bruttoinlandsproduktes in Deutschland haben führenden Institute ihre Prognosen deutlich gesenkt. Das Ifo-Institut nahm seine Vorhersage für dieses Jahr von 2,6 auf 1,8 Prozent zurück, für 2019 von 2,1 auf 1,8 Prozent.

Für die seit Tagen wegen drohender Strafzölle und der Gewinnwarnung von Daimler gebeutelten Automobilwerte gab es auch am Montag kein Aufatmen. Der Sektor verlor als einer der schwächsten der Stoxx-600-Branchenübersicht weitere 1,7 Prozent.

Verlierer des Vormittages sind Continental (Minus 2,95%), Infineon und Lufthansa (beide jeweils Minus 3,07%). Aber auch für die Aktien der Commerzbank (Minus 2,82 Prozent) ging es am Deutschen Markt steil bergab. Einzig Beiersdorf entwickelte sich am Montag Vormittag mit einem Plus von 0,4 Prozent positiv.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone verlor 1,01 Prozent. Für den MDax  ging es um 1,16 Prozent nach unten auf 26.095,97 Punkte, der TecDax büßte 1,28 Prozent ein auf 2.763,23 Punkte.

OnVista mit Material von dpa-AFX und Reuters

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