Großbritannien macht dritten Verdächtigen im Fall Skripal aus

Reuters · Uhr

London (Reuters) - Im Fall des Giftanschlags auf den früheren Doppelagenten Sergej Skripal hat Großbritannien einen dritten Tatverdächtigen ausgemacht.

Es handele sich um Sergej Fedotow, sagte der Chef der Anti-Terror-Einheit der Polizei, Dean Haydon, am Dienstag. Er sei wie die beiden anderen Attentäter Agent des russischen Militärgeheimdienstes GRU. Fedotow sei etwa 50 Jahre alt und heiße eigentlich Denis Sergeew. Die Staatsanwaltschaft habe nun gestattet, ihn in Abwesenheit anzuklagen. Die unter den Decknamen Alexander Petrow und Ruslan Boschirow bekannten anderen beiden Attentäter waren bereits im September 2018 angeklagt worden. Sie heißen Haydon zufolge Alexander Mischkin und Anatolij Tschepiga. Alle drei seien in Russland, mit dem Großbritannien kein Auslieferungsabkommen hat.

Skripal und seine Tochter Julia waren im März 2018 in der südenglischen Stadt Salisbury nach britischen Angaben mit dem in der Sowjetunion entwickelten Giftstoff Nowitschok fast getötet worden. Großbritannien wirft Russland vor, hinter dem Anschlag zu stecken. Die Regierung in Moskau bestreitet dies. Der Vorfall hatte die Beziehungen zwischen den beiden Ländern belastet.

Die britische Innenministerin Priti Patel bekräftigte, alles dafür zu tun, die Verdächtigen festzunehmen. Bösartiges Verhalten Russlands auf britischem Boden werde nicht geduldet. "Wir respektieren das russische Volk, aber wir werden alles tun, dass unser Land sicher bleibt", sagte sie im Parlament.

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