'Große Solidarität': Immer mehr Menschen gehen zur Blutspende

dpa-AFX · Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - In der Corona-Krise wollen offenbar immer mehr Menschen Blut spenden. "Die Blutspende erfreut sich aktuell großer Solidarität. Das war aber auch dringend notwendig, weil wir uns im März beim Blutaufkommen im unteren Grenzbereich bewegt haben", sagte der Sprecher der Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Patrick Nohe, am Donnerstag auf Anfrage.

Viele Menschen seien den Appellen zur Blutspende in den vergangenen Wochen gefolgt, darunter viele junge Menschen und Erstspender, sagte Nohe. "Das ist ein sehr starkes, positives Signal in dieser schwierigen Zeit. Hoffentlich setzt sich der Trend über die Krise hinweg fort."

Mittlerweile habe sich dadurch die Lage wieder stabilisiert. Jetzt sei es wichtig, kontinuierlich weiter zu spenden, mahnte der DRK-Sprecher. Denn Blutpräparate seien nur 42 Tage lang haltbar.

Auch die Fachgesellschaft Deutscher Herzchirurgen (DGTHG) rief zu weiteren Blutspenden auf. Rund ein Sechstel der bundesweit täglich benötigten 15 000 Blutspenden würden zur Behandlung von Herzerkrankungen benötigt. Während der Coronavirus-Pandemie dürften die Notfallversorgung und lebensrettende Therapien nicht gefährdet sein.

Spender bräuchten keine Angst haben, sich beim Blutspenden mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 anzustecken. Alle notwendigen Sicherheits- und Hygienevorschriften würden eingehalten, so die DGTHG.

DRK-Sprecher Nohe verwies darauf, dass Spender nicht auf das Coronavirus getestet werden. Bei jedem Spender werde die Temperatur gemessen. "Nur wer fit und gesund ist, kommt zur Blutspende. Wer Erkrankungssymptome hat oder in einem Risikogebiet war, wird zurückgewiesen."

Auch für die Empfänger von Blutpräparaten besteht laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) kein Ansteckungsrisiko. Dem beim RKI angesiedelten Arbeitskreis Blut des Bundesgesundheitsministeriums zufolge gibt es keine Hinweise für die Übertragbarkeit des Erregers durch Blut und Blutprodukte.

Der Blutspendedienst des Roten Kreuzes deckt nach eigenen Angaben drei Viertel des Bedarfs in Deutschland./mac/DP/jha

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