Hamburg beschleunigt Ausbau von Landstrom für Seeschiffe

dpa-AFX · Uhr

HAMBURG (dpa-AFX) - Hamburg beschleunigt das Tempo beim Ausbau der Landstromversorgung für Seeschiffe. Bislang können in der Hansestadt nur Kreuzfahrtschiffe am Terminal in Altona an Landstrom angeschlossen werden. Für die beiden Containerterminals Tollerort und Burchardkai war Anfang November der Auftrag zum Bau solcher Anlagen vergeben worden, die von 2023 an in Betrieb gehen sollen. Nun hat die Bürgerschaft die Hafenbehörde HPA beauftragt, auch für die beiden anderen Kreuzfahrtterminals Steinwerder und Hafencity sowie den Eurogate-Containerterminal in Waltershof Landstromanlagen zu planen und zu errichten, wie aus einer Mitteilung der Hamburg Port Authority (HPA) vom Mittwoch hervorgeht.

Landstrom gilt unter anderem als wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität in der Schifffahrt. Bislang lassen viele Seeschiffe im Hafen ihre Motoren weiter laufen, um sich mit Strom zu versorgen - mit entsprechenden Abgasen und CO2-Emissionen. "Mit dem Ausbau der Landstrom-Versorgung setzt der Hamburger Hafen ein deutliches Zeichen für mehr Umweltschutz und steigert zudem seine Attraktivität im Hinblick auf die global stetig wachsende Nachfrage nach klimaneutralen und umweltschonenden Logistikketten und Schiffsreisen", heißt es dementsprechend in der Mitteilung. Die wichtigsten Seehäfen im nördlichen Europa hatten sich im Frühsommer darauf verständigt, dass sie gemeinsam die Versorgung großer Containerschiffe mit Landstrom vorantreiben wollen.

Bei großen Container- und Kreuzfahrtschiffen werden nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums Leistungen in der Größenordnung zwischen 4 und 16 Megawatt abgerufen, was etwa dem Strombedarf kleinerer Städte entspreche. Die Bundesregierung hatte bis 2023 den Bundesländern 176 Millionen Euro Finanzhilfen für die Errichtung von Landstromanlagen in See- und Binnenhäfen zur Verfügung gestellt. Neben den entsprechenden Anlagen an Land müssen auch die Schiffe für die Nutzung von Landstrom ausgerüstet sein. Die entsprechende Aus- oder Umrüstung der Schiffe ergibt für Reedereien aber erst dann einen Sinn, wenn Landstromanlagen tatsächlich breit verfügbar sind. Im Bereich der Kreuzfahrtindustrie ist das laut Branchenverband Clia bislang weltweit nur in 14 Häfen der Fall./kf/DP/jha

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