Haushaltsbüro: Großbritannien steuert auf Rekorddefizit zu

dpa-AFX · Uhr

LONDON (dpa-AFX) - Großbritannien steuert in der Corona-Krise auf ein Rekorddefizit im Staatshaushalt zu. In diesem Jahr könnte das Haushaltsdefizit auf rund 16 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung steigen, teilte das unabhängige Haushaltsbüro (OBR) am Dienstag in London mit. Das wäre der höchste Fehlbetrag, der durch neue Schulden zu decken ist, seit dem Zweiten Weltkrieg. In absoluten Zahlen wären es 322 Milliarden Pfund (354,8 Mrd Euro) an neuen Schulden.

Die Prognose des OBR fußt auf einem von drei möglichen Szenarien für die erwartete wirtschaftliche Entwicklung auf der Insel. Die Wirtschaft schrumpft dabei gemäß Annahme in jedem Fall um mehr als zehn Prozent in diesem Jahr, schlimmstenfalls um rund 14 Prozent. Eine vollständige konjunkturelle Erholung von der Krise wird nicht mehr für 2021 angenommen, sondern frühestens für Ende 2022.

In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Projektion von der aktuellen Vorhersage der britischen Zentralbank. Sie rechnet mit einem scharfen Wirtschaftseinbruch in diesem Jahr, aber auch mit einer starken Erholung im kommenden Jahr./bgf/jkr/jha/

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