Hin und Her an allen Zoll-Fronten – Trump gibt im Handelsstreit und gegenüber der EU weiter ambivalente Töne von sich

onvista · Uhr

An den Zoll-Fronten ist und bleibt es ein einziges Wirrwarr: Nachdem US-Präsident Donald Trump gestern noch die Märkte mit der Aussage geschockt hatte, dass er auch gut und gerne noch bis nach der US-Wahl mit einer Lösung im Handelsstreit würde warten können, kamen dann heute wieder Meldungen ans Tageslicht, dass China und die USA kurz vor einer Entscheidung stehen, was die Zölle betrifft, die am 15. Dezember in Kraft treten sollen.

Hin und Her im Handelsstreit und auch die EU-Zoll-Front läuft abwechselnd heiß und kalt

Zudem hatte Trump gestern die Pläne für hohe Strafzölle auf französische Produkte bestätigt. Geplant sei eine „sehr hohe Steuer auf Wein“ und andere Waren, sagte Trump am Dienstag in London. Die USA würden nicht zulassen, dass Frankreich amerikanische Firmen besteuere. „Wenn irgendwer sie besteuert, dann sind wir das“, sagte der US-Präsident. Hintergrund dabei ist die von Frankreich geplante Digitalsteuer gegen US-Internetriesen wie Google.

Nun ist Trump aber auch hier wieder halbwegs zurückgerudert und hat sich heute optimistisch gezeigt, die Handelsstreitigkeiten mit der Europäischen Union beizulegen. Die EU verhalte sich unfair den Vereinigten Staaten gegenüber, sagte Trump am Mittwoch vor einem Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel am Rande des Nato-Gipfels im britischen Watford. Die Gespräche mit den Europäern seien schwierig. Aber er sei zuversichtlich, dass man am Ende eine Einigung finden werde. Trump räumte ein, dass es bei den Streitigkeiten nicht um ein bilaterales Thema, sondern eines mit der EU gehe, die für die Handelspolitik verantwortlich ist. Merkel verwies darauf, dass die neue EU-Kommission neue Gespräche mit den USA über ein Freihandelsabkommen aufnehmen wolle.

Eigentlich hätten die USA bereits Mitte November bekannt geben sollen, ob die von der WTO genehmigten Strafzölle - vor allem gegen Autos - aufgrund von unrechtmäßiger Subventionen für Airbus nun erhoben werden oder nicht. Bisher hat man von Trump nichts explizites zu diesem Thema gehört. Eine Entscheidung zu einem ähnlichen Urteil gegen Boeing, die ihrerseits der EU das Recht für Strafzölle einräumen würde, steht noch aus.

Aktienmärkte mehr den je im Handelsstreit-Bann

Für die Aktienmärkte im Fokus liegen momentan aber ohnehin vielmehr die - Stand jetzt - in 11 Tagen anstehenden weiteren Zölle im Handelskonflikt mit China. Die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump vom Dienstag seien kein Hinweis, dass die Gespräche ins Stocken geraten seien, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider.

„Die Aussagen könnten taktisch bedingt sein, um gegenüber China dem Eindruck entgegenzutreten, er stünde unter Zeitdruck und sei daher zu Zugeständnissen bereit“, sagte BayernLB-Analyst Wolfgang Kiener. Eine baldige Einigung würde es Trump aber erlauben, die für den 15. Dezember geplante Verschärfung der Zölle auf chinesische Waren, die vor allem die US-Verbraucher treffen würde, auszusetzen und im Präsidentschaftswahlkampf einen Erfolg vorzuweisen.

US-Tech-Werte stark

An den US-Märkten griffen Investoren bei Werten zu, deren Geschäft stark vom Handel mit China abhängt. So gewannen die Aktien der Chip-Hersteller Infineon und STMicro jeweils etwa zwei Prozent und der Zulieferer Siltronic sogar 7,8 Prozent. Auch Finanzwerte waren gefragt. Der europäische Banken-Index legte 1,1 Prozent zu. Der neu gewonnene Optimismus spiegelte sich auch am Rohstoffmarkt wider: Die Ölsorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um bis zu 2,2 Prozent auf 62,16 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Ölpreis profitierte Börsianern zufolge zusätzlich von Spekulationen, dass sich die Opec mit ihren Verbündeten bei den anstehenden Beratungen auf eine Verschärfung ihrer Förderbremse einigt.

Ein mauer Dividendenausblick setzte die Aktien von Orange unter Druck. Sie rutschten bis zu 4,8 Prozent ab. Der französische Mobilfunker will bis 2023 mindestens 0,70 Euro je Aktie ausschütten. „Eine Anhebung ist zwar nicht ausgeschlossen, wird bislang aber nicht versprochen“, schrieb Analyst Jerry Dellis von der Investmentbank Jefferies. Der Markt habe bislang für 2020 mit 0,75 und für 2021 mit 0,80 Euro gerechnet.

Onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto:  Michael Candelori / Shutterstock.com

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