Institute - Aufschwung in Euro-Zone verliert im 4. Quartal an Kraft

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die wirtschaftliche Erholung der Euro-Zone von der Corona-Rezession wird Experten zufolge im anstehenden vierten Quartal deutlich an Schwung verlieren.

Das Bruttoinlandsprodukt dürfte von Oktober bis Dezember nur noch um 2,2 Prozent zulegen, sagen die Forschungsinstitute Ifo aus München, KOF aus Zürich und Istat aus Rom in ihrem am Dienstag veröffentlichten Ausblick voraus. Für das zu Ende gehende Sommerquartal rechnen sie mit einem Plus von 8,2 Prozent, nachdem es im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie einen nie dagewesenen Einbruch von 11,8 Prozent gegeben hatte.

Im Gesamtjahr 2020 erwarten die Institute ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung von 8,0 Prozent. "Verlässliche Prognosen sind im derzeitigen Umfeld jedoch schwierig, da niemand weiß, wie sich die Infektionszahlen entwickeln, wann ein Impfstoff verfügbar ist und wie die Wirtschaftspolitik wirkt", erklärten die Experten.

Die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone hat sich zuletzt stärker als erwartet aufgehellt. Das Barometer für das Geschäftsklima stieg im September um 3,6 auf 91,1 Punkte, wie die EU-Kommission bekanntgab. Volkswirte hatten nur mit einer Zunahme auf 89 Punkte gerechnet. Vor allem bei den Dienstleistern ging es deutlich bergauf. Auch bei den Industriemanagern, am Bau, im Einzelhandel und bei den Verbrauchern verbesserte sich die Stimmung. Besonders stark verbesserte sie sich in Italien (+8,4) und Frankreich (+5,8). Auch in den Niederlanden (+2,1), Spanien (+1,6) und Deutschland (+1,2) hellte sie sich auf. In Deutschland wurden mit diesem Anstieg die während des Lockdowns im Frühjahr zu verzeichnenden Rückgänge des Barometers zu 80 Prozent wieder wettgemacht.

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