Ist Benjamin Franklin bereits dein Vorbild im Trading …?

Michael Voigt · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Teil 2 der mehrteiligen Kolumne „Trading - Richtig Denken“
Von Michael Voigt

Liebe Leser, was gehört nun alles zum richtigen Denken und richtigen Arbeiten im Börsenhandel? - Viele, viele Posts liegen vor uns… 

Aber eines ist vorab schon klar: 

Es gehört zunächst dazu, dass man lernt, „planmäßig“, also nach einem „Plan“ von Anbeginn zu arbeiten. Es gehört dazu, dass man sich die richtige „Arbeitsstimmung“ schafft, dass man sich für seine Arbeit mit den Charts begeistert, dass man „Zähigkeit“ und „Ausdauer“ in der Verfolgung seiner damit verbundenen Ziele entwickelt. 

Und hierzu eine kleine Geschichte eines uns allzu bekannten Mannes: 

Ende Juli 1726 segelte eine Brigg von Gravesend die Themsemündung hinaus. Das Schiff nahm Kurs auf den Atlantik. Es war nach Philadelphia bestimmt. Unter den Reisenden befand sich auch ein Zwanzigjähriger an Bord. 

„Er schreibt schon wieder!“ Einer der Matrosen stieß seinen Kameraden mit dem Ellbogen in die Seite. „Was gibt es auf einer Seereise eigentlich zu schreiben?“ 

„Er soll Buchdrucker sein. Vielleicht schreibt er seine Bücher gleich selber?“ 

„Lasst ihn schreiben! Wir haben anderes zu tun: das Großsegel flattert!“ Die Matrosen kletterten wie Katzen die Wanten empor. Der Zwanzigjährige aber schrieb. Und schrieb. Er schrieb fast auf der ganzen Fahrt. 

Als der Segler am 11. Oktober in der Neuen Welt anlegte, nahm der junge Mann einen ganzen Stapel beschriebener Blätter mit an Land. Erst viel später verriet er, dass er auf jener Seereise eine Art Tagebuch geführt hatte. Das Wichtigste und Merkwürdigste in diesem Tagebuch war etwas, das der Zwanzigjährige seinen „Plan“ nannte. 

- Was war das für ein Plan? 

Als der ehemals so junge Reisende in seinem fünfundsechzigsten Lebensjahr stand, hat er das Geheimnis dieses „Planes“ seinem Sohn enthüllt, damit auch dieser Nutzen daraus ziehe. 

„Vielleicht der wichtigste Teil jenes Tagebuches“, so schrieb er an seinen Sohn (siehe seine Biographie), „ist der darin enthaltene Plan, den ich mir auf See ausdachte, um mein künftiges Leben danach zu regeln. Es ist umso merkwürdiger, als ich ihn in meinen Jünglingsjahren aufstellte und dennoch bis in mein hohes Alter ziemlich genau einhielt…“ 

Der junge Mann, der diesen „Plan“ auf der Seereise von Gravesend nach Philadelphia entwarf und bis in sein hohes Alter danach lebte, hieß Benjamin Franklin. 

Wir wissen, was dieser Buchdrucker, Postmeister, Forscher, Wissenschaftler, Erfinder, Philosoph, Diplomat, Gründervater der Vereinigten Staaten und Weltmann in seinem langen Leben alles geleistet hat. Wir wissen auch, dass dieser Benjamin Franklin (sein Gesicht ziert u.a. die 100 Dollar Note) das alles nicht von ungefähr, nicht durch Zufall, fertigbrachte, sondern dass er sein ganzes Leben hindurch „plante“, nach einem „Plan“ arbeitete. 

Seit 1726, als Benjamin Franklin seine Seereise ausführte, sind knapp dreihundert Jahre vergangen. Allerlei hat die Menschheit in diesen Jahren hinzugelernt. Sie kennt und weiß heute Dinge, von denen der selige Benjamin Franklin trotz seiner Universalität nicht die leiseste Ahnung hatte.  

Aber in einem sind manche Menschen - unter darunter viele Trading-Anfänger - rückständig geblieben. In einem sind viele Benjamin Franklin unterlegen: im PLANEN der Arbeit. 

So gibt es auch heute noch zahlreiche Menschen, die weder ihre Arbeit noch ihr Leben, geschweige denn ihr Trading „Planen“, die nie einen Plan aufstellen, ja, die kaum jemals etwas von der Ratsamkeit eines planvollen Handelns gehört haben… 

Interessant aber ist: Was würde dieser Trader dazu sagen, wenn ein Baumeister, der ihnen ein Haus bauen soll, damit beginnen würde, nach „Augenmaß“ einen viereckigen Graben im Boden auszuheben? 

Was würden dieser Trader sagen, wenn er in diesem Viereck wiederum nach „Augenmaß“ Stein an Stein aneinander mörtelte, wenn er da und dort wieder ein Stück der Mauer abreißen würde?  

Was würden er schließlich sagen, wenn er die Fenster und Türen nach „Augenmaß“ hineinpasst, kurz, wenn er so lange herumprobierte, bis es endlich klappt - oder auch nicht klappt? 

Sodann … Lieber Leser… hast Du: dein Leben, hast du: diesen Monat, diese Woche, den heutigen Tag genau „GEPLANT“ ? Oder lebst du lediglich nach „Augenmaß“? 

Und vorallem: Arbeitest du - wie Benjamin Franklin einst - auch nach diesem PLAN? Im Börsenhandel zumindest wird dies sehr wichtig werden. 

Euch einen guten Start in die Woche / Michael Voigt 

Über Michael Voigt 

Michael Voigt ist Händler mit Herz und Leidenschaft, und dies bereits seit nunmehr 20 Jahren. In diesen Jahren hat er alle Höhen und Tiefen der Börsen erfolgreich überstanden.  

Da Michael schon immer das Schreiben begeisterte, entstanden bisher 10 Fachbücher rund um den Markttechnischen Börsenhandel.  

Unter anderem auch der Bestseller Nr.1 im deutschen Fachbuchmarkt: „Das Große Buch der Markttechnik“, das mittlerweile in der 13. Auflage von vielen hunderttausend Lesern gelesen wurde.  

De achtteilige Buchreihe DER HÄNDLER wurde sogar als Hörbuch veröffentlicht. Der Erfolg seiner Leser und Hörer liegt ihm dabei sehr am Herzen.  

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