Japanische Exporte mit größtem Anstieg seit 2010

Reuters · Uhr

Tokio (Reuters) - Die japanischen Exporte sind im April vor allem wegen der höheren Nachfrage aus China und den USA so stark gestiegen wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr.

Sie wuchsen um 38,0 Prozent zum Vorjahresmonat, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Daten der Regierung hervorgeht. Das war der kräftigste Zuwachs seit 2010. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 30,9 Prozent gerechnet, nachdem es im März einen Anstieg von 16,1 Prozent gegeben hatte. Ein Jahr zuvor hatte die Exportnation Japan noch unter der weltweit zusammengebrochenen Nachfrage aufgrund der Corona-Pandemie gelitten.

"Die Daten bestätigen, dass sich die Exporte stetig erholen", sagte der Chefökonom des Forschungsinstituts Meiji Yasuda, Yuichi Kodama. "Vor allem die Autoexporte, die im vergangenen Jahr stark zurückgegangen sind, sind im Aufwind." Die Exporte nach China, Japans größtem Handelspartner, stiegen im April um 33,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Gefragt waren vor allem Anlagen zur Chip-Herstellung, Hybridautos und Kupferschrott. Die Ausfuhren in die USA legten sogar um 45,1 Prozent zu. Besonders Autos, Autoteile und Schiffsmotoren wurden in die Vereinigten Staaten geliefert.

Trotz steigender Exporte war die nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im ersten Quartal um 1,3 Prozent geschrumpft. Für das Gesamtjahr stehen die Chancen auf ein deutliches Wachstum aber nicht schlecht. Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut Japan 2021 ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,3 Prozent zu.

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